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Benediktinermönch Anselm Grün spürt Wut in der Gesellschaft

Anselm Grün gilt als meistgelesener christlicher Autor im deutschsprachigen Raum - und er ist ein aufmerksamer Beobachter der Gesellschaft.

Anselm Grün
»Viele Menschen haben Angst, etwas zu verlieren. Die Unsicherheit ist sehr groß«, sagt Pater Anselm Grün. Foto: Inga Kjer/DPA
»Viele Menschen haben Angst, etwas zu verlieren. Die Unsicherheit ist sehr groß«, sagt Pater Anselm Grün.
Foto: Inga Kjer/DPA

Die derzeit teils wütende Gesellschaft hat nach Worten von Benediktinermönch Anselm Grün vor allem Angst vor sinkendem Wohlstand. »Viele Menschen haben Angst, etwas zu verlieren. Die Unsicherheit ist sehr groß«, sagte der Pater aus der Abtei Münsterschwarzach dem »Fränkischen Tag«. »Womöglich sind auch die Erwartungen an Staat und Politik zu groß. Viele haben die Verantwortung für das Gelingen des eigenen Lebens an den Staat delegiert.«

Die Politik habe sicher Fehler gemacht. »Sie will immer mehr kontrollieren und greift mit ihren ganzen Vorschriften auch für meinen Geschmack oft zu tief in das Leben der Menschen ein«, sagte der 79 Jahre alte katholische Theologe und Autor. »Das ist manchmal so ungeheuer kleinlich.« Ärger über zu viel Bürokratie sei ihm nicht völlig fremd.

Grün kam bereits als 13-Jähriger in die Benediktinerabtei Münsterschwarzach im Landkreis Kitzingen. Er gilt mit mehr als 300 Büchern und einer geschätzten Auflage von 20 Millionen Exemplaren als meistgelesener christlicher Autor im deutschsprachigen Raum.

© dpa-infocom, dpa:240120-99-684963/2