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Bügeln bis ans Limit: Wenn Hausarbeit zum Extremsport wird

Milan Bauer und Björn Bader bügeln an außergewöhnlichen Orten. Wie es dazu kam und was der Reiz am Bügeln für die beiden ist.

Björn Bader und Milan Bauer finden immer wieder neue Orte, an denen gebügelt werden kann.
Björn Bader und Milan Bauer finden immer wieder neue Orte, an denen gebügelt werden kann. Foto: Privat
Björn Bader und Milan Bauer finden immer wieder neue Orte, an denen gebügelt werden kann.
Foto: Privat

LÖRRACH/SCHOPFHEIM. Bügeln in der Wohnung kommt für Milan Bauer und Björn Bader aus Schopfheim im Landkreis Lörrach nicht infrage. Das kann doch jeder. Für die beiden 22-jährigen Azubis geht es mit ihrem roten Brett und dem heißen Eisen an außergewöhnliche Orte. Auf ihrem Instagramkanal zeigen die beiden, wo sie die Kleidung schon überall geglättet haben. Ob am Strand, auf einer Fähre, auf einem Felsen oder während eines Motorgleitschirmfluges, die jungen Männer finden immer einen Ort, der sich zum Bügeln eignet.

Seit zwei Jahren gehört das Extrembügeln zu ihren Hobbys. Deutschlandweit gehören sie zu den einzigen, die das Extrembügeln öffentlich zeigen. Über das Internet werden die beiden auf die kuriose Sportart aus England aufmerksam. »Björn hat es im Internet gesehen und dann dachten wir: warum nicht«, erzählt Milan Bauer. Den etwas skurrilen Zeitvertreib wollten die Abenteurer und Naturfreunde unbedingt selbst ausprobieren. Über Ebay ersteigerten sie sich ihr rotes Bügelbrett, auf dem Katzen zu sehen sind. Auf einem Flohmarkt erbeuteten sie noch ein Bügeleisen. Und schon stand das Equipment für die Hausarbeit an besonderen Orten. Was auch immer eingepackt werden muss, ist ein kleiner Camping-Kocher. Mit dem erhitzen die Extrembügler das Eisen in nur wenigen Minuten vor Ort.

Gleich wird in luftiger Höhe gebügelt. Beim Dreh mit dem SWR ging es für Björn Bader mit dem Bügelbrett hoch hinaus.
Gleich wird in luftiger Höhe gebügelt. Beim Dreh mit dem SWR ging es für Björn Bader mit dem Bügelbrett hoch hinaus. Foto: Privat
Gleich wird in luftiger Höhe gebügelt. Beim Dreh mit dem SWR ging es für Björn Bader mit dem Bügelbrett hoch hinaus.
Foto: Privat

Mit kompletter Ausrüstung ging es für die erste Aktion hoch hinaus. Gesichert am Seil kletterten Milan und Björn mit dem Bügelbrett auf dem Rücken auf einen Felsen in ihrer Heimat. Dort wurde dann auch gebügelt. Ihre Familien und Freunde sind sofort vom Extrembügeln begeistert. Weitere Bügelorte folgen. Auch bei Passanten trifft die Haushaltstätigkeit der Extrembügler auf großes Interesse und Neugier. »Kaum jemand läuft vorbei und fragt nicht, was wir da machen«, erzählt Milan Bauer. Viele wollen sich die jungen Männer sofort als Haushaltshilfen ergattern: »Ihr könnt auch gerne zu mir nach Hause kommen, ich habe genügend Wäsche zu Hause stehen«, heißt es oft von Fußgängern, die während einer Bügelaktion vorbeilaufen und die Kindheitsfreunde beim Bügeln beobachten.

Ums Bügeln geht es den Freunden aber an erster Stelle gar nicht. »Wir sind gerne draußen unterwegs und sind auch bei den Pfadfindern aktiv«, sagt Milan. »Das Ziel ist es, einfach rauszukommen. Das Bügeln ist dann eine zusätzliche Motivation«, erzählt er weiter. Auch eine gewisse sportliche Aktivität gehört immer dazu. Denn auf den Felsen müssen die beiden erstmal klettern und zum Wasserfall geht es auch nur zu Fuß. Außerdem wollen die Abenteurer der »Öffentlichkeit auch ein Lächeln ins Gesicht zaubern«. Das schaffen sie dann auch. Zuletzt bei einem Rockkonzert auf der Bühne oder beim Pfadfinderlager, wo sich Milan und Björn beide engagieren.

Auch ein Wasserfall ist keine Hürde für die Extrembügler.
Auch ein Wasserfall ist keine Hürde für die Extrembügler. Foto: Privat
Auch ein Wasserfall ist keine Hürde für die Extrembügler.
Foto: Privat

Für die Kinder des Pfadfinderlagers überlegten sich die Extrembügler eine ganz besondere Aktion. »Wir haben auf einem Baum und einem Fahnenmast gebügelt. Natürlich alles gesichert«, erzählen Milan und Björn. Die Teilnehmer waren begeistert, sicherten sich jede Menge Autogramme und Fotos und gaben den jungen Männern weitere Vorschläge für mögliche Bügelorte. Was den richtigen Ort betrifft, gilt vor allem eine Regel:»Es muss extrem sein«. Wenn die Orte dann noch außergewöhnlich sind und es eher schwierig ist, dort hin zu kommen, sind sie ideal für eine Bügeleinheit. Mit Bildern und Videos zeigen die beiden ihren Fans, wo sie gerade unterwegs sind. Auf das ungewöhnliche Hobby werden auch die Fernsehsender Pro Sieben, das ZDF und der SWR aufmerksam.

Mit einer Moderatorin von Pro Sieben geht es zum Bügeln auf einen Felsen, beim ZDF Fernsehgarten wird die Kleidung auf einem Baum geglättet und mit dem SWR geht es für Björn mit Bügelbrett und Eisen in einem Motorgleitschirmflieger hoch hinaus. Momente, die auch den Extrembüglern in Erinnerung bleiben. Doch die Freunde sind schon auf der Suche nach neuen Herausforderungen. »Im Winter wollen wir mal im Schnee bügeln, beim Skifahren zum Beispiel«, erzählen die Sportler. Auch hochalpines Gebirge und Gipfel reizen die 22-Jährigen. »Das sind sowieso alles Aktivitäten, die wir gerne machen und dann verknüpfen wir das mit dem Bügeln«, sagt Milan Bauer. Die Achterbahn »Silverstar« im Europapark oder eine Tauchsession stehen aber auch ganz oben auf der Wunschliste der möglichen Bügelorte. Ob hoch, schnell oder tief, Milan Bauer und Björn Bader aus Schopfheim finden immer wieder einen neuen Bügelort, sodass bei ihnen kein Hemd faltig bleibt. (GEA)