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Aufräumarbeiten nach Großbrand in Recyclingfirma

Nach dem Großbrand in einer Offenbacher Recyclingfirma für Batterien und Akkus laufen die Aufräumarbeiten - und die Aufarbeitung. Bereits 2019 hatte es bei dem Unternehmen gebrannt.

Großbrand in Offenbach
Die Einsatzkräfte sind mit einem Großaufgebot vor Ort. Foto: Boris Roessler/DPA
Die Einsatzkräfte sind mit einem Großaufgebot vor Ort.
Foto: Boris Roessler/DPA

Bei dem Großbrand in einer Recyclingfirma in Offenbach ist nach Schätzungen der Polizei ein Schaden von mindestens 300.000 Euro entstanden. Das Feuer hatte sich auf rund 70 Tonnen Batterien und Akkus ausgebreitet, eine kilometerweit sichtbare Rauchsäule stieg über die Stadt empor. Eine Umweltfirma begann am Montag mit den Aufräumarbeiten, wie ein Feuerwehrsprecher sagte. Demnach sollten die verbrannten und geschmolzenen Akkus für mindestens 24 Stunden zum Abkühlen in Wassercontainern gelagert werden. Die Feuerwehr hielt eine Brandwache. Die Suche nach der Ursache läuft.

Das Feuer war am Sonntagabend auf dem Außengelände der Firma ausgebrochen und hatte dann auf eine Lagerhalle übergegriffen. »Das war ein sehr intensiver Einsatz«, sagte Manuel Hoppert, stellvertretender Amtsleiter der Feuerwehr Offenbach am Montag. Das Feuer unter extremer Hitze zu löschen, sei besonders anspruchsvoll gewesen. Bei einem plötzlichen Windwechsel hatten etwa 30 Feuerwehrleute Rauchgas eingeatmet. Eine medizinische Betreuung habe aber ergeben, dass sich niemand verletzt hatte.

Die Brandursache war laut Polizei zunächst unklar. Einen Großbrand hatte es auf dem Firmengelände bereits im Jahr 2019 gegeben. Damals sei eine Selbstentzündung von Akkus ursächlich für das Feuer gewesen, sagte eine Sprecherin des Betreiberunternehmens am Montag. Alte, beschädigte Batterien neigten zu einer Selbstentzündung - eine Herausforderung für Entsorgungsbetriebe.

Das Unternehmen wolle die Sicherheitsstandards künftig erhöhen, etwa durch Batterieboxen mit Aerosollöschvorrichtungen. Sicherheitsvorschriften seien stets eingehalten worden, hieß es in einer Mitteilung. Die Sortierung alter Akkus habe aufgrund verbleibender Spannung ein Restrisiko, sagte Vize-Amtsleiter Hoppert von der Offenbacher Feuerwehr. »Aufgrund der Häufigkeit dieser Brände, muss man vielleicht mal überlegen, ob man es auch anders machen kann«, sagte er.

Schadstoffmessungen seien bis in die Nacht im ganzen Stadtgebiet negativ geblieben, teilte die Stadt Offenbach am Montag mit. Aufgrund der Rauchgase seien aber Reizungen der Schleimhäute möglich. Den Angaben zufolge verflüchtigen sich Leichtmetalle aus Akkus und Batterien schnell in der Luft. Punktuell seien aber Rußablagerungen in Vorgärten oder auf Balkonen möglich. Anwohner, die Batterieteile auf ihrem Grundstück finden, wurden gebeten, die Polizei zu kontaktieren.

© dpa-infocom, dpa:230821-99-902656/5