Die Polizei hat einen Schulkomplex in Gelsenkirchen nach einer anonymen Drohung am Mittwoch geräumt. Zahlreiche Einsatzkräfte waren bis zum frühen Nachmittag vor Ort, berichtete ein Polizeisprecher. Wer hinter der Drohung steckte, war zunächst unklar. »Wir wissen nicht, wer der oder die Täter sind.«
Die Polizei habe die Drohung ernst genommen und daher mit einem größeren Aufgebot die Räumung der Gesamtschule und der Grundschule durchgeführt. Einige Stunden nach Einsatzbeginn hieß es: »Die Sicherheit ist wieder hergestellt.« Der Schulbetrieb könne am Donnerstag wieder starten. Bei Bedarf werde es ein Betreuungsangebot geben.
»Die Sicherheit der Schülerinnen und Schüler und der Lehrerschaft hat oberste Priorität«, betonte der Sprecher. Daher hätten alle Personen den Komplex verlassen müssen. Niemand sei zu Schaden gekommen. Wie viele Personen genau von der Räumung betroffen waren, konnte die Polizei nicht sagen. Alles sei »geordnet und sehr ruhig« verlaufen, das Sicherheitskonzept »voll aufgegangen«.
Polizei: Keine Amok-Lage
Mehrere Medien berichteten über eine Amok-Drohung. Die Polizei sprach hingegen von einer anonymen Drohung. Eine Amok-Lage habe zu keiner Zeit bestanden, sagte der Polizeisprecher. Ganz zu Beginn des Einsatzes sei allerdings aus der Schüler- oder Lehrerschaft und wohl auch von eingesetzten Polizeibeamten vor Ort »die Begrifflichkeit Amok« verwendet worden. Die polizeiliche Lagebewertung sei aber eindeutig: Man gehe von einer anonymen Drohung und einer vorübergehenden Bedrohungslage aus, die nach wenigen Stunden aufgelöst werden konnte.
Die Hintergründe des Vorfalls waren aber noch offen. »Wir versuchen der Person habhaft zu werden, die diese Drohung an die Öffentlichkeit gebracht hat«, sagte der Polizeisprecher. Es könne sich auch um mehrere Personen handeln. »Das alles wird Gegenstand der Ermittlungen sein.« Ob Verdächtige auch im Umfeld der Schülerschaft vermutet werden, wurde nicht mitgeteilt. Die Drohung sei in den sozialen Medien aufgetaucht - wann genau und wo genau, werde untersucht. Für die Polizei habe der Einsatz am Vormittag begonnen.
Der Leiter der Gesamtschule sagte »radio emscher lippe«, dass die anstehenden Abiklausuren ungestört geschrieben worden seien. Die Prüflinge hätten sich in einem rund zwei Kilometer entfernten Gebäudeteil befunden. Eltern der Grundschüler sollten ihre Kinder an einer bestimmten Stelle abholen.
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