In der norditalienischen Provinz Trentino ist ein Jogger tot aufgefunden worden - es wird vermutet, dass ihn ein Bär angegriffen und tödlich verletzt hat. Der 26-jährige Trentiner wurde am frühen Donnerstagmorgen in der Gemeinde Caldes im bei Wanderern und Touristen beliebten Tal Val di Sole nahe eines Forstweges aufgefunden, wie die Provinz mitteilte. Der Körper des Mannes weist demnach schwere Verletzungen auf.
Tiefe Kratzer auf dem Körper und im Gesicht, Bisswunden sowie eine tiefe Wunde am Bauch legen Medienberichten zufolge den Verdacht nahe, dass ihn ein Bär getötet hat.
Der junge Mann war am Mittwoch vom Joggen in den Wäldern nicht zurückgekehrt, woraufhin seine besorgte Familie Alarm schlug. Nach einer stundenlangen Suche, an der verschiedene Einsatzkräfte beteiligt waren, wurde seine Leiche von Suchhunden neben dem Forstweg gefunden. Wegen des Zustands der Leiche ordneten die Behörden eine Autopsie an, die die Todesursache nun klären soll. »Heute ist ein trauriger Tag für die Gemeinde von Val di Sole und für das Trentino, die sich um die Familie und Bekannten des jungen Mannes versammelt, der in den Wäldern von Caldes starb«, hieß es am Donnerstag von Seiten der Provinz.
Warnung vor wilden Tieren in der Region
Die gesamte Region rund um das Trentiner Tal Val di Sole in den italienischen Alpen nördlich des Gardasees ist bei Wanderern und Touristen als Urlaubsregion beliebt. Wälder, Täler, Flüsse sowie alpine Seen locken jedes Jahr viele Besucher an. Die Provinz Trentino gehört zu der norditalienischen autonomen Region Trentino-Südtirol.
Der Trentiner Forstkorps sowie die Verwaltung der Provinz warnen allerdings immer wieder vor möglichen Aufeinandertreffen mit wilden Tieren in den Wäldern und hügeligen Gebieten der Region. In der bergigen und bewaldeten Gegend sind insbesondere Luchse, Wölfe sowie Bären heimisch. Doch vor allem wildlebende Bären machen der Region seit geraumer Zeit zu schaffen. Etwa 100 Bären leben dort in freier Wildbahn - und die Anzahl der Bären nimmt nach Zahlen der Region zu. Im Rahmen des EU-Projekts »Life Ursus« waren 1999 ein Dutzend Bären aus Slowenien in die Region gebracht und ausgesetzt worden, in der damals das Aussterben der Bärenpopulation befürchtet wurde.
Der Agrarvereinigung Coldiretti zufolge stellt die Ausbreitung der Bären nicht nur ein ernsthaftes Risiko für die Sicherheit der einheimischen Bevölkerung dar, sondern auch für die Wirtschaft, von der Landwirtschaft bis hin zum Tourismus.
In der Gegend, knapp eine Autostunde von der Provinz- und Regionalhauptstadt Trient entfernt, wurden zuletzt immer wieder Bären gesichtet. Einheimische sagten der Zeitung »L'Adige«, dass es im vergangenen Monat mehrere Angriffe auf Nutztiere wie etwa Schafe gegeben habe. Bereits Anfang März war unweit von Caldes ein Mann, der mit seinem Hund unterwegs war, von einem Bären angegriffen und am Kopf und Arm verletzt worden.
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