Im Prozess um die Ermordung einer reichen Witwe in München hat der Angeklagte die Tat bestritten. Der Angeklagte weise die Vorwürfe vollständig zurück, sagte der Verteidiger des 34-Jährigen am Mittwoch zu Beginn der Verhandlung vor dem Landgericht München I. Eine umfassende Aussage seines Mandanten kündigte der Rechtsanwalt für Donnerstag an.
Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft hat der Mann die Frau im Januar 2022 aus Habgier vermutlich mit einem Messer getötet, um an ihr Vermögen zu gelangen und seine Schulden begleichen zu können. Die Witwe hatte den angelernten Autolackierer der Anklage zufolge finanziell unterstützt und sogar als Alleinerben eingesetzt.
Die beiden hatten sich im Februar 2020 kennengelernt, als die Frau ihr Auto in die Werkstatt brachte, wo der Syrer damals arbeitete. Daraufhin entstand eine Art Mutter-Sohn-Verhältnis, der Mann bekam sogar einen Wohnungsschlüssel. Die 72-Jährige habe im Sommer 2021 zudem ein als Adoptionserklärung betiteltes Schreiben unterzeichnet und ein Testament zu seinen Gunsten verfasst, heißt es in der Anklage.
Doch dann kam es zum Streit. Aus Angst, kein Geld mehr zu bekommen, soll der 34-Jährige die Witwe im Januar 2022 in ihrem Haus getötet haben. Eine Tat, die er nach Überzeugung der Ermittler vertuschen wollte. Als er einige Tage später in die Wohnung kam, tat er der Anklage zufolge so, als hätte er die Leiche seiner Gönnerin erst jetzt entdeckt. Dabei habe er vorgegeben, überrascht und schockiert zu sein, sagte die Staatsanwältin. Für den Prozess sind bis Mitte März 15 weitere Verhandlungstage angesetzt.
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