WIESBADEN. In Deutschland sind Ende vergangenen Jahres 40.400 Prostituierte angemeldet gewesen. 2170 Prostitutionsgewerbe hatten zu diesem Zeitpunkt eine Betriebserlaubnis bekommen, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden berichtete.
Für Prostituierte besteht seit dem 1. Juli 2017 eine Anmeldepflicht, für entsprechende Gewerbe eine Erlaubnispflicht. Grundlage ist das Prostituiertenschutzgesetz (ProstSchG). »Nicht angemeldete Gewerbe und Prostituierte werden in der Statistik nicht erfasst«, erklärten die Statistiker.
ALTER: Von den angemeldeten Prostituierten waren 78 Prozent 21 bis 44 Jahre alt. 17 Prozent waren 45 Jahre oder älter, 5 Prozent waren zwischen 18 und 20 Jahren alt.
NATIONALITÄT: 19 Prozent der angemeldeten Prostituierten hatten die deutsche Staatsangehörigkeit. Die drei häufigsten ausländischen Staatsangehörigkeiten waren rumänisch (35 Prozent), bulgarisch (11 Prozent) und ungarisch (8 Prozent).
BETRIEBE: Von den erlaubten Betrieben fielen 93 Prozent in die Kategorie »Prostitutionsstätten«, das sind zum Beispiel Bordelle. Auf Prostitutionsvermittlungen, -fahrzeuge und -veranstaltungen entfielen zusammen 7 Prozent.
Die Statistik wurde 2017 zum ersten Mal erhoben. Allerdings waren damals noch nicht überall Anmeldung oder Genehmigungen möglich. Daher sind die Zahlen nicht vergleichbar. Ende 2017 waren 7000 Prostituierte und 1350 Prostitutionsgewerbe angemeldet.
2018 wurden erstmals aus allen Bundesländern Zahlen gemeldet. Dennoch basierte auch die Statistik zum Jahresende 2018 »zum Teil auf noch im Aufbau befindlichen Verwaltungsstrukturen«, wie das Bundesamt mitteilte. Ende 2018 waren bundesweit rund 32 800 Prostituierte angemeldet. Die Zahl der erlaubten Prostitutionsgewerbe betrug 1600. (dpa)