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Ärztin arbeitet mit Tourette-Syndrom in der Notaufnahme

Stella Lingen ist angehende Ärztin an einer Essener Klinik. Die junge Frau hat das Tourette-Syndrom. Ihrer Arbeit tut das keinen Abbruch - und ihrem Humor auch nicht.

Tourette-Syndrom
Stella Lingen ist angehende Ärztin und arbeitet mit Tourette-Syndrom in der Krankenhaus-Notaufnahme einer Klinik. Foto: Christoph Reichwein
Stella Lingen ist angehende Ärztin und arbeitet mit Tourette-Syndrom in der Krankenhaus-Notaufnahme einer Klinik.
Foto: Christoph Reichwein

Die angehende Ärztin Stella Lingen arbeitet trotz eines Tourette-Syndroms mit deutlichen Tic-Störungen erfolgreich in der Notfall-Ambulanz einer Essener Klinik. Die 25-jährige sei »offen, freundlich und in Behandlungssituationen immer äußerst fokussiert«, sagt ihr Chef Andreas Grundmeier, Direktor der Klinik für Notfallmedizin & Internistische Intensivmedizin in dem Essener Krankenhaus. Ihre Tics mit plötzlichen Bewegungen und Schimpfwörtern wie »Halt die Fresse« oder »Hurensohn« könne sie bei Behandlungen fast immer unterdrücken, sagt Lingen.

Als Studentin habe sie sogar im Rettungsdienst den Rettungswagen gefahren. Derzeit ist die junge Frau im Praktischen Jahr und will Ende des Jahres ihr Examen ablegen.

Die Ärztin hat für den bekannten Youtube-Kanal »Gewitter im Kopf - Leben mit Tourette« von Jan Niklas Zimmermann und Tim Lehmann an mehreren Beiträgen mitgewirkt. Seit einiger Zeit hat sie auch ihren eigenen Youtube-Kanal mit bereits mehr als 17.000 Abonnenten. »Stella - Die Lizenz zum Fluchen«, hat sie ihn genannt.

Das Tourette-Syndrom ist eine chronische und noch unheilbare motorische und vokale Tic-Störung mit Beginn im Kindesalter. Es tritt bei etwa einem Prozent aller Kinder mit sehr unterschiedlichem Schweregrad auf.

© dpa-infocom, dpa:230309-99-885380/2