Die Frist für die Übernahme des Videospiele-Riesen Activision Blizzard durch Microsoft ist angesichts des Widerstandes britischer Wettbewerbshüter bis Mitte Oktober verlängert worden. Dabei handelten die Unternehmen auch eine höhere Abfindung für Activision Blizzard für den Fall aus, dass der Mega-Deal doch noch scheitern sollte.
Microsoft und Activision Blizzard versuchen noch, die britische Wettbewerbsaufsicht CMA mit Zugeständnissen zu überzeugen. Sie legte im April ein Veto gegen die Übernahme ein, weil sie Verzerrungen beim Wettbewerb befürchtet. Die CMA schob die Veröffentlichung ihres Abschlussberichts bis Ende August auf - was den Unternehmen etwas Spielraum gibt. Einem Medienbericht zufolge zeigte sich Microsoft etwa bereit, Teile des Geschäfts mit Cloud-Gaming an andere Anbieter abzutreten.
Microsoft will sich mit dem Kauf von Activision Blizzard beliebte Videospiele wie »Call of Duty«, »Overwatch« und »Candy Crush« sichern. Eine Befürchtung von Wettbewerbshütern war, der Konzern würde die Games danach nur noch auf seiner Xbox-Konsole und dem hauseigenen Cloud-Dienst anbieten. Im Zuge der Untersuchungen versprach der Konzern, die Spiele zehn Jahre lang auch für andere Konsolen wie Sonys Playstation oder Nintendos Switch sowie Cloud-Plattformen anderer Anbieter verfügbar zu machen.
Microsoft und Activision Blizzard hatten den damals rund 69 Milliarden Dollar schweren Deal Anfang 2022 angekündigt. Dabei setzten sie sich eine Frist bis zum 18. Juli dieses Jahres, um die Übernahme abzuschließen. Bei einem Scheitern wurde Activision Blizzard das Recht auf eine Vertragsstrafe von drei Milliarden Dollar zugestanden.
Beide Unternehmen wollen aber an dem Geschäft weiter festhalten. Zugleich steht Activision Blizzard jetzt eine höhere Abfindung von 3,5 Milliarden Dollar zu, wenn die Übernahme nach dem 29. August abgesagt werden sollte. Bei einem Scheitern nach dem 15. September erhöht sich der Betrag auf 4,5 Milliarden Dollar.
Bloomberg zu Zugeständnissen in Großbritannien
Mitteilung von Activision Blizzard
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