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Facebook und Instagram führen Abo-Modell für Häkchen ein

Twitter hat den Anfang gemacht, jetzt springt auch der Facebook-Konzern Meta auf den Zug auf: Jeder soll sich einen verifizierten Account zulegen können - für eine monatliche Gebühr.

Facebook und Instagram
Meta experimentiert mit einem Abo-Geschäftsmodell: Nutzer von Facebook und Instagram zahlen künftig für verifizierte Accounts. Foto: Karl-Josef Hildenbrand
Meta experimentiert mit einem Abo-Geschäftsmodell: Nutzer von Facebook und Instagram zahlen künftig für verifizierte Accounts.
Foto: Karl-Josef Hildenbrand

Der Facebook-Konzern Meta experimentiert nach dem Rückgang der Werbeeinnahmen mit einem Abo-Geschäftsmodell. Die Idee ist, dass Nutzer von Facebook und Instagram für eine monatliche Gebühr verifizierte Accounts mit Bestätigung durch Vorlage von Passdokumenten bekommen können. Neben dem üblichen Häkchen eines verifizierten Accounts sollen zum Service auch direkter Zugang zur Kundenbetreuung sowie Schutz vor Nachahmer-Profilen gehören.

Kostenpunkt für User

Das Abo werde zunächst in Australien und Neuseeland eingeführt, schrieb Gründer und Chef Mark Zuckerberg am Sonntag bei Facebook. Weitere Länder sollen demnach »bald« folgen. Ein Start im wichtigen US-Markt sei in den kommenden Monaten zu erwarten, sagte ein Meta-Sprecher dem »Wall Street Journal«. Der Preis soll bei 11,99 Dollar liegen, wenn man das Abo im Web bucht. Bei Käufen auf iPhones sollen es 14,99 Dollar sein. Apple nimmt eine Gebühr von zunächst 30 Prozent bei Abonnements, die auf dem iPhone abgeschlossen wurden. Nach dem ersten Jahr sinkt sie auf 15 Prozent.

Bisher bekommen Prominente, Politiker oder Unternehmen sowie Accounts mit vielen Abonnenten die Verifikations-Häkchen zugeteilt.

Neue Einnahmequelle

Der Umsatz von Meta war im vergangenen Quartal um vier Prozent gesunken. Neben der allgemeinen Abkühlung des Online-Werbemarktes machen Facebook und Instagram auch weiterhin Apples Maßnahmen zum Schutz der Privatsphäre auf dem iPhone zu schaffen. App-Entwickler müssen Nutzer ausdrücklich um Erlaubnis fragen, wenn sie zur Personalisierung der Werbung ihr Verhalten quer über verschiedene Anwendungen und Dienste nachverfolgen wollen. Da viele dies ablehnten, gerieten Online-Werbemodelle durcheinander.

Auch Twitter hofft unter dem neuen Besitzer Elon Musk stärker auf Abo-Erlöse. Neben dem Häkchen-Symbol im Profil, das es früher nur mit einer persönlichen Verifikation für ausgewählte Accounts gab, bekommen zahlende Nutzer aktuell die Möglichkeit, längere Videos zu veröffentlichen. Als weiterer Vorteil ist für die Zukunft angekündigt, dass Tweets von Abo-Kunden prominenter platziert werden. Zudem sollen sie nur halb so viel Werbung zu sehen bekommen. Das Abo Twitter Blue kostet in Europa bei monatlicher Zahlweise Abo acht Euro. Wenn man es sich gleich für ein Jahr holt, werden 84 Euro fällig.

Bei Snapchat gibt es ein Abo-Produkt für 3,99 Dollar im Monat, das Zugang zu zusätzlichen Funktionen wie personalisierte Benachrichtigungs-Töne oder Bild-Hintergründe bietet. Zuletzt hätten über zwei Millionen Nutzer ein solches Abonnement mit dem Namen Snapchat+ abgeschlossen, hieß es bei Vorlage der jüngsten Quartalszahlen.

© dpa-infocom, dpa:230220-99-665575/4