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Breites Bündnis fordert Fortsetzung des Digitalpakts Schule

Im Koalitionsvertrag hat die Ampel-Regierung einen Digitalpakt 2.0 für Schulen versprochen. Über konkrete Ansätze können sich Bund und Länder aber nicht einigen. Das ruft ein breites Bündnis auf den Plan.

Digitalpakt
Eine Lehrerin schreibt eine Mathematikaufgabe auf eine digitale Schultafel im Klassenraum einer 4. Klasse einer Grundschule. Foto: Julian Stratenschulte/DPA
Eine Lehrerin schreibt eine Mathematikaufgabe auf eine digitale Schultafel im Klassenraum einer 4. Klasse einer Grundschule.
Foto: Julian Stratenschulte/DPA

Ein breites Bündnis aus Lehrerschaft, Eltern, Schulträgern und der Digitalwirtschaft hat eindringlich vor dem Auslaufen des Digitalpakts Schule im Mai 2024 gewarnt. In einer Online-Pressekonferenz des Digitalverbandes Bitkom forderten der Bundeselternrat, der Verband Bildung und Erziehung, der Deutsche Philologenverband sowie der Deutscher Städte- und Gemeindebund nachdrücklich die Umsetzung der im Koalitionsvertrag zugesicherten nahtlosen Anschlussfinanzierung.

Hintergrund ist das planmäßige Ende des sogenannten Digitalpakts Schule zum Frühjahr 2024. In ihrem Koalitionsvertrag hatte die Ampel angekündigt, gemeinsam mit den Ländern einen »Digitalpakt 2.0« für Schulen mit einer Laufzeit bis 2030 auf den Weg zu bringen. Die Länder fordern einen nahtlosen Übergang, doch die Verhandlungen darüber stecken fest.

Es fehlt an Breitband-Zugängen zum Internet

Der stellvertretende Bundesvorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung, Tomi Neckov, verwies darauf, dass von den ungefähr 30.000 Schulen in Deutschland rund ein Drittel keinen breitbandigen Zugang zum Internet haben. Dort gebe es auch kein WLAN im Klassenzimmer. »Damit ist dort eine digitale Nutzung von digitalen Medien kaum oder gar nicht möglich. Jede achte Schule verfüge noch nicht einmal über einen einzelnen Klassensatz von Laptops oder Tablet Computern.«

Die Vorsitzende des Bundeselternrates, Christiane Gotte, sagte, die Digitalisierung sei eine Voraussetzung für moderne Bildung, Chancengerechtigkeit und damit für eine umfassende Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, kein Luxus. »Deshalb gilt: Digitalpakt first, Bedenken second.« Die Welt verändere sich immer schneller, und digitale Kompetenzen seien zu einem integralen Bestandteil des modernen Lebens geworden. »Unsere Kinder müssen darauf vorbereitet werden, in einer digital geprägten Gesellschaft erfolgreich zu sein.«

Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, Gerd Landsberg, verwies auf die bereits erreichten Erfolge, die nun aber gefährdet seien. »Der Digitalpakt Schule hat dazu beigetragen, dass wir in Deutschland deutliche Fortschritte machen konnten, was die Ausstattung unserer Schulen und die Bereitstellung von digitalen Endgeräten betrifft. Jetzt müssen wir den zweiten Schritt machen und dafür sorgen, dass wir die Erfolge nicht wieder verspielen.«

Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst sagte, die Zukunftsfähigkeit der deutschen Wirtschaft insgesamt hänge maßgeblich von der Qualität unserer Bildungseinrichtungen ab. »97 Prozent der Unternehmen wollen, dass Bund und Länder mehr in die Digitalisierung der Schulen investieren.« Dies habe eine repräsentative Umfrage unter Unternehmen ab 20 Beschäftigten in Deutschland ergeben. Die 604 Firmen wurden im August und September telefonisch befragt.

© dpa-infocom, dpa:231016-99-581559/2