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BBC kritisiert Twitter-Bezeichnung »staatlich finanziert«

Twitter gerät erneut in die Kritik: Der britische Sender BBC will nicht als »staatlich finanziertes« Medium eingestuft werden. Er betont seine Unabhängigkeit und verweist auf die Rundfunkgebühren.

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Das Sender-Logo am Eingang der britischen Rundfunkanstalt BBC in London. Foto: Anthony Devlin
Das Sender-Logo am Eingang der britischen Rundfunkanstalt BBC in London.
Foto: Anthony Devlin

Der britische Sender BBC will nach eigenen Angaben von Twitter nicht als »staatlich finanziertes« Medium bezeichnet werden. »Die BBC ist unabhängig und ist es immer gewesen«, teilte der Sender laut Berichten mit.

»Wir werden durch die Rundfunkgebühren von der britischen Öffentlichkeit finanziert«, hieß es demnach in der Mitteilung weiter. Das Unternehmen habe sich in der Sache an Twitter gewandt.

Jüngst war auf dem Twitter-Konto @BBC, dem rund 2,2 Millionen Nutzer folgen, die Kategorie-Bezeichnung »staatlich finanzierte Medien« aufgetaucht. Andere BBC-Konten zu einzelnen Programmen oder Nachrichtensendungen haben keine entsprechende Markierung.

Die Kritik der BBC folgt einem Streit zwischen dem US-Sender NPR und dem sozialen Netzwerk, nachdem Twitter das Konto @NPR vorübergehend als »staatlich kontrolliert« bezeichnet hatte. Damit markierte das soziale Netzwerk den öffentlich-rechtlichen US-Sender genauso wie die Nachrichtenagenturen Xinhua aus China oder Tass aus Russland. NPR-Chef John Lansing nannte den Schritt von Twitter »inakzeptabel«.

Inzwischen hat Twitter die Bezeichnung für NPR ebenfalls in »staatlich finanziert« geändert. Aber auch diese Klassifizierung ist problematisch: NPR ist unabhängig und die Finanzierung kommt neben einem öffentlichen Fonds aus Spenden und Beiträgen angeschlossener Rundfunkstationen. Wegen des Streits wurden seit dem 5. April keine Tweets mehr über das Konto @NPR abgesetzt.

© dpa-infocom, dpa:230410-99-264359/2