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Aktuell Buga 23

Zwei Gelände, vielerlei Erlebnisse

Noch bis Anfang Oktober dauert die Bundesgartenschau in Mannheim. Mehr Besucher als erwartet

Die umgebaute U-Halle mit den Blumenschauen ist das Herzstück des Spinelli-Areals.
Die umgebaute U-Halle mit den Blumenschauen ist das Herzstück des Spinelli-Areals. Foto: dpa
Die umgebaute U-Halle mit den Blumenschauen ist das Herzstück des Spinelli-Areals.
Foto: dpa

MANNHEIM. Einen Grund mehr, nach Mannheim zu fahren, bietet noch bis Sonntag, 8. Oktober, die Bundesgartenschau. Ihre herausragendste Besonderheit: Sie findet statt auf zwei durch den Neckar getrennten Geländen, die durch eine Seilbahn verbunden sind. Die beiden Standorte – der historische Luisenpark und das ehemalige Militärgelände, der Spinelli-Areal – sind in ihrem Charakter und ihrer Geschichte grundverschieden.

Und haben beide ihren Reiz, finden die Besucher, wie eine Umfrage zur Halbzeit ergab. Mehr als eine Million Besucher hatte es zu diesem Zeitpunkt bereits gegeben, damit waren die Erwartungen der Veranstalter übertroffen. Die beliebtesten Beiträge im Luisenpark sind das Pflanzenschauhaus, der chinesische Garten sowie die Pinguine. Im Spinelli-Park kommen die Blumenhallenschauen und die Ausstellungsbeiträge zur Vertikalbegrünung am besten an.

Der Luisenpark ist ein Idyll in der Großstadt, mit Spazierwegen, einem alten Baumbestand, vielen Beeten und einem kleinen See, auf dem gelbe angeseilte Boote namens Gondoletta zu einer gemächlichen Runde einladen. Für die Buga 23 erhielt der Park ein umfangreiches Facelift, das Schmetterlingshaus wurde zum Südamerikahaus umgebaut und erweitert, Beete und Spielbereiche neu angelegt. Neu ist auch eine riesige begehbare Vogelvoliere. Und im Freien können Störche beobachtet werden, die ihre Jungen füttern, gerne auch mit Pommes, die sie Besuchern vom Teller geschnappt haben.

Auf September verschoben wurde die Eröffnung der Unterwasserwelt, deren Highlight ein dem Great Barrier Reef nachempfundenes Korallenriff wird. Zuletzt lösten sich toxische Stoffe aus der Dichtmasse des Riesenaquariums, weshalb noch keine Tiere ins Wasser dürfen.

Bis dahin bietet der Luisenpark viele weitere Attraktionen wie das chinesische Teehaus, europaweit das größte seiner Art. 60 Container Originalmaterial aus China – Sandelholzschnitzereien, Fliesen und schön geformte Felsbrocken – wurden Anfang der 1970er-Jahre zu seinem Bau verwendet. Eine Teezeremonie, bei der Teemeisterin Liu vier Aufgüsse anbietet, verschafft Ruhe im Buga-Trubel.

Schwereloser Transport

Eine schwerelose Unterbrechung kann man während der achtminütigen Gondelfahrt ans andere Neckarufer genießen, wo einstiges US-Militärgelände zugänglich gemacht wurde. Herzstück des Spinelli- Areals ist die früher als Lagerstätte dienende U-Halle. In dem weitgehend offenen Bau finden Blumen- und Fachausstellungen und viele Kulturveranstaltungen statt. Das Kulturangebot ist übrigens im Eintrittspreis enthalten.

Mit ihrer 7.000 Quadratmeter großen Fotovoltaikanlage auf dem Dach ist die U-Halle Teil eines Experimentierfelds, das beispielsweise anhand cleverer Bewässerungssysteme und futuristisch begrünter Häuser vor Augen führt, wie eine nachhaltige Zukunft aussehen kann.

Langfristig wird das mit etlichen Sport- und Freizeitflächen aufgewertete Gelände zu einem Naherholungsgebiet für die Mannheimer. Die mit Ökostrom betriebene Seilbahn wird allerdings nach der Buga wieder abgebaut, da sie im Unterhalt zu teuer wird für die dann wenigen Nutzer. (mir)

 

www.buga23.de