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Spektakel in Destillerien an der Charente: Vom Wein zum edlen Weinbrand

Firmengebäude mit Schlosscharakter.  FOTOS: OELKUCH
Firmengebäude mit Schlosscharakter. FOTOS: OELKUCH
Firmengebäude mit Schlosscharakter. FOTOS: OELKUCH

COGNAC. Weinbrand wird auf der ganzen Welt hergestellt. Cognac ausschließlich in Frankreich. Und auch nur in der gleichnamigen Stadt, beziehungsweise Region entlang der Charente. Auf riesigen Weinanbauflächen gedeihen hier die weißen Trauben der Sorte Ugni Blanc, aus denen das goldfarbene Getränk gebrannt wird, das die Gegend unweit der Atlantikküste berühmt gemacht hat. Und wovon sie längst auch touristisch profitiert.

Cognac ist ein Exportschlager, seit es Destillerien wie Martell, Hennessy und andere Hersteller des namentlich ge-schützten Brandys gibt, der ursprünglich in den Niederlanden »erfunden« worden sein soll. Dorthin haben die Charente- Winzer in früheren Zeiten ihren zu Konzentrat verarbeiteten Wein verschifft. Bis sie im 18. Jahrhundert darauf gekommen sind, rund um Cognac ihre eigenen Destillen zu bauen, von denen heute noch mehr als ein Dutzend in Betrieb sind.

Das berühmte Getränk sorgt dafür, dass die rund 20.000 Einwohner zählende Kleinstadt, in der die meisten ihren Ar-beitsplatz der Cognac-Herstellung verdanken, täglich das Ziel ganzer Busladungen ist. Wer hierher kommt, will sich während einer Führung durch eine der namhaften Destillerien über die Geheimnisse der Cognac-Herstellung informieren. Möchte Keller voller Holzfässer und Regale mit Flaschen in allen Größen und Formen bestaunen. Eine ausgiebige Verkostung sowie der »Outlet«-Einkauf gehört für die meisten dazu.

Der Besuch eines Herstellers von echtem Cognac ist nicht nur für Liebhaber von Hochprozentigem interessant. Die Fabrikanlagen, die aus Brandschutzgründen und wegen möglicher Explosionsgefahr früher meist am Rand der Kleinstädte entlang der Charente errichtet wurden, sind oft architektonische Kleinode. Oder gar luxuriöse Tempel wie die Firmensitze von Hennessy und Martell. Letztgenannter leistet sich im Städtchen Cognac ein eigenes Kunstmuseum, während Konkurrent Hennessy seine Firmengeschichte Besuchern in einem nachtschwarz ge-tünchten Fass-Keller bei einer Virtual Reality-Show sichtbar macht.

Bei Tiffon-Braastad, eine der Destillerien im benachbarten Charnac, macht man daraus weniger Spektakel. Dafür gestattet das Unternehmen seinen Gästen mehr als nur einen Blick in Depots, die gefüllt sind mit riesigen Cognac-Fässern aus altem Eichenholz, sowie den Besuch seiner edlen Verkaufs- und Verkostungsstätten. Bei Tiffon-Braastad öffnen sich sogar dort die Tore, wo die gigantisch anmutenden Destillen und Abfüllanlagen für die hochprozentigen Produkte zu finden sind.

Freilich nicht, während hier Hochbetrieb herrscht. Doch das ist ohnehin nur in den Monaten von November, also nach Abschluss der Weinlese, bis zum März der Fall. Aus Gründen der Qualitätssicherung dürfen die Destillen in der gesamten Region Cognac nur innerhalb dieser Zeit betrieben werden. Danach kehrt bis zur nächsten Ernte wieder Ruhe ein. (oel)

www.tiffon.com

www.hennessy.com 

www.martell.com