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Aktuell Lichtershow

Rendezvous besonderer Art

Nächtliches Gezwitscher am Parlament

In diesem Jahr spielt die heimische Vogelwelt der Schweiz die Hauptrolle beim Lichtspektakel.  FOTO: PRIMCOM
In diesem Jahr spielt die heimische Vogelwelt der Schweiz die Hauptrolle beim Lichtspektakel. FOTO: PRIMCOM
In diesem Jahr spielt die heimische Vogelwelt der Schweiz die Hauptrolle beim Lichtspektakel. FOTO: PRIMCOM

BERN. Hauptstadt-Allüren sind hier ein Fremdwort. Wohl in keiner anderen Metropole mit Regierungssitz und internationalen Ländervertretungen gibt man sich derart bürgernah wie in Bern. Das Bundeshaus als Sitz von Volkskammer und Ständerat kommt ohne Tabuzonen aus.

Im Gegenteil: Die rückwärtige Terrasse mit Aare-Blick und meist großartigem Alpenpanorama ist eine beliebte Flaniermeile. Und auf dem Bundesplatz direkt vor dem Regierungspalast, einem Gebäudekomplex mit 300 Metern Gesamtlänge, genießt man im Sommer das unberechenbare Spiel der Wasserfontänen, während in der dunklen Jahreszeit hier allabendlich ein bezauberndes Lichter-Spektakel zu erleben ist. Die Parlamentsfassade ist jetzt wieder bis zum 23. November, jeweils um 19, 20 und 21 Uhr, eine Leinwand für alle: Farbenprächtig, ideenreich und für Besucher kostenlos.

Das diesjährige Thema versteht sich als Hommage an die Vogelwarte Sempach, denn die Schweizer Einrichtung mit Kulturgut-Status wird einhundert Jahre alt. Macherin der Show mit dem Titel »Volare«, in der die heimische Vogelwelt der Schweiz die Hauptrolle spielt, ist wie seit 14 Jahren schon Brigitte Roux, die für die Verwirklichung ihres Traums ihr Leben umgekrempelt und ein Lichtkunstunternehmen, die »Starlight-Events«, ge-gründet hat. Während eines Urlaubs auf Madeira, erzählt die Eidgenössin Jahrgang 1957, habe sie erstmals eine mit eher bescheidenen Mitteln gemachte Lichtershow gesehen. Sofort sei ihr klar gewesen: »Das will ich bei uns zu Hause in der Schweiz auch!«

Allerdings nicht in Zürich, woher sie kommt, sondern in Bern. In der Hauptstadt. Und auch da nicht irgendwo, sondern vor der im Neorenaissancestil mit Portikus errichteten Fassade des Parlaments, also am Bundeshaus. Schließlich sollte sich ihre erste Show mit dem Bau des Schweizer Regierungssitzes befassen: Ein Argument, das ihr nach vier Jahren beharrlichen Verhandelns mit den Verantwortlichen schließlich zu einer »einmaligen Genehmigung« verholfen hat.

»Einmalig« war das Ganze wohl tatsächlich. Wenn auch nicht in dem Sinne, dass es bei einer einzigen Spielsaison geblieben wäre. Denn die Berner und auch viele Besucher der Stadt waren von dem mit passender Musik untermalten Lichtkunst-Spektakel derart begeistert, dass das jeweils knapp halbstündige Event seither mit jährlich neuem Thema fest im Terminkalender der Stadt steht.

Dank moderner Laserphosphor-Projektoren halten sich laut Brigitte Roux die Energiekosten in Grenzen: Ein Grund mehr, weshalb ihr die Stadt Bern und weitere Sponsoren auch schon für 2025 »grünes Licht« signalisiert haben. (oel)

 

www.rendezvousbundesplatz.ch