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Zuwanderung von Fachkräften: Der Anfang ist gemacht

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In Deutschland fehlen in vielen Branchen Fachkräfte. Foto: Sven Hoppe
In Deutschland fehlen in vielen Branchen Fachkräfte.
Foto: Sven Hoppe

Deutschland braucht Zuwanderer, aber die richtigen. Für eine bessere Steuerung der Migration hat die Ampel jetzt die Weichen gestellt. Das neue Gesetz soll es Angehörigen von Drittstaaten außerhalb der EU leichter machen, in der Bundesrepublik eine Arbeit aufzunehmen. Dieser Vorstoß geht in die richtige Richtung. Ob er sein Ziel erreicht, ist allerdings fraglich.

Dass Deutschland auf Arbeitskräfte aus dem Ausland angewiesen ist, um die Fachkräfte-Lücke zu schließen, ist bei Politik und Wirtschaft inzwischen Konsens. Andernfalls stehen Wohlstand und soziale Sicherheit auf dem Spiel. Diese Erkenntnis ist nicht neu, trotzdem hat die Politik bisher nicht danach gehandelt. Stattdessen begann Einwanderung in der Regel über das Asylrecht und endete allzu oft im Sozialsystem. Gleichwohl muss weiter humanitäre Hilfe für Menschen in Not geleistet werden. Genauso wichtig ist es jedoch, für qualifizierte Kräfte einen zweiten, separaten Zugang zum Arbeitsmarkt zu schaffen. Den ersten Schritt hat die Ampel nun getan.

Künftig sollen Fachkräfte auch ohne Anerkennung ihres Abschlusses in Deutschland arbeiten dürfen. Einerseits wird damit eine bürokratische Hürde aus dem Weg geräumt, andererseits womöglich das berufliche Niveau gesenkt. Ähnlich zwiespältig kommt das Punktesystem daher. Wann ein Kriterium erfüllt ist und wie schwer es wiegt, ist noch unklar. Dabei besteht die Gefahr, dass Deutschland sich unter Wert verkauft. Die Bundesrepublik ist ein attraktives Ziel und sollte Ansprüche stellen. Dabei darf Zuwanderung nicht isoliert betrachtet werden. Sie muss Hand in Hand gehen mit Integration und Rückführung. Es bleibt also noch viel zu tun für die Ampel.

 

miriam.steinruecken@gea.de