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Zerwürfnis Trump und Musk: Geeint in Gier und nicht in Liebe

Die einstige Allianz zwischen Tesla-Chef Elon Musk (links) und US-Präsident Donald Trump endet in einer Schlammschlacht.  FOTO:
Die einstige Allianz zwischen Tesla-Chef Elon Musk (links) und US-Präsident Donald Trump endet in einer Schlammschlacht. Foto: Evan Vucci/AP/dpa
Die einstige Allianz zwischen Tesla-Chef Elon Musk (links) und US-Präsident Donald Trump endet in einer Schlammschlacht.
Foto: Evan Vucci/AP/dpa

Das Tischtuch zwischen US-Präsident Donald Trump und Elon Musk, dem Chef von Tesla und Space X, scheint zerschnitten. Das Ende einer Bromance? Von wegen. Brüderliche Liebe war nie das Band, dass die beiden Alphatiere miteinander verband. Es war Gier – nach Macht und Geld.

Für Trump war Musk ein willfähriger Steigbügelhalter auf dem Weg zurück ins Weiße Haus. Ein Visionär und Macher, der mit seinen erfolgreichen Firmen so etwas wie den fleischgewordenen amerikanischen Traum verkörpert. Musks Geld und Bekanntheit verhalfen Trump erneut zum Präsidentenamt. Im Gegenzug versprach sich Musk von Trump die Schwächung staatlicher Institutionen. Ein Land beherrscht von mächtigen Unternehmen, die – befreit von lästiger Regulierung – grenzenlos gedeihen können. Doch da hat er wohl die Wirtschaftskompetenz von Trump überschätzt. Und dessen Loyalität.

Viele der Entlassungen, mit denen Musk die Kettensäge an die staatlichen Institutionen angelegt hat, wurden von Gerichten gestoppt. Der Rechtsstaat in den USA gibt sich nicht kampflos geschlagen. Und statt der erhofften Deregulierung zettelt Trump an jeder Ecke Handelskonflikte an und schwingt dabei die Zollkeule gleichermaßen wild wie unentschlossen. Trumps unberechenbare Launen sorgen für eine Unsicherheit, die Gift für Unternehmen ist. Musks Ruf ist ramponiert. Der Absatz von Tesla ist eingebrochen, verscherzt er sich es nun ganz mit dem US-Präsidenten, kann Musk wohl auch die Hoffnung auf neue Käufergruppen vom rechten Rand beerdigen. Das Ende der Förderung für E-Autos könnte der letzte Sargnagel für das viel zu hoch bewertete Unternehmen Tesla werden – der Grundlage von Musks fantastischen Reichtum. Für Musk geht es um die Existenz. Wendet er sich nun entschlossen gegen Trump, könnte er am Ende der Gegenpol zum Präsidenten werden, den die Demokraten bislang nicht präsentieren konnten. Welch Ironie.

 

ulrich.haering@gea.de