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Weidels historischer und ökonomischer Unsinn

Alice Weidel ist aufgrund ihrer Geschichtsinterpretation als Kanzlerin ungeeignet, analysiert GEA-Redakteur Martin Zimmermann.

Alice Weidel verbreitet ein seltsames Geschichtsbild.
Alice Weidel verbreitet ein seltsames Geschichtsbild. Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa
Alice Weidel verbreitet ein seltsames Geschichtsbild.
Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa

REUTLINGEN. Selbst Alexander Gauland widerspricht AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel bei ihrer Aussage, Adolf Hitler sei ein Kommunist gewesen. Weidel bekräftigte: »Ich bin Ökonomin und für uns ist klar, dass Adolf Hitler ein Linker war«. Weidel behaupte also, dass die Nazis eine linke Wirtschaftspolitik verfolgten.

Die Wirtschaftspolitik der Nationalsozialisten setzte vor allem auf Zwangsarbeit und die Ausplünderung jüdischen Eigentums. Außerdem setzte sie dem liberalen freien Welthandel eine sogenannte Großraumwirtschaft entgegen. Die Peripherie - der sogenannte Lebensraum im Osten - wurde vom Zentrum rücksichtslos ausgebeutet. Gewerkschaften wurden gleichgeschaltet, die Tarifautonomie abgeschafft. Mit einer auf Arbeitnehmerrechte ausgerichteten linken Ökonomie hatte dieses verbrecherische System der Konzentrationslager nichts zu tun.

Unter Historikern wird zwar diskutiert, ob Hitler 1919 auf einem unscharfen Foto bei der Beerdigung des linken bayerischen Ministerpräsidenten Kurt Eisner zu erkennen ist. Diskutiert wurde deshalb, ob er kurzzeitig Anhänger der Kommunisten war, bevor er der Führer der Nationalsozialisten wurde. Um diese Historikerdebatte geht es aber Weidel nicht. Weidel geht es um die Verfälschung der historischen Wahrheit. Sie will die Verbrechen des Nationalsozialismus den Linken anhängen und ihre rechte Ideologie dadurch vom Nazimakel reinwaschen. Wer so mit deutscher Geschichte umgeht, der ist als Kanzlerin oder Ministerin völlig ungeeignet.