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UN-Klimakonferenz: Schluss mit dem Zirkus

Weltklimakonferenz COP29 in Baku
Baerbock übte zum Ende der Klimakonferenz scharfe Kritik an Blockierer-Staaten. Foto: Rafiq Maqbool/DPA
Baerbock übte zum Ende der Klimakonferenz scharfe Kritik an Blockierer-Staaten.
Foto: Rafiq Maqbool/DPA

Das kommt davon, wenn man Zehntausende Menschen zu einer Klimakonferenz in einen Petrostaat einfliegen lässt, der gar nicht daran interessiert ist, dass das fossile Zeitalter bald endet. Wenn bedeutende Akteure auf der Weltbühne wie die EU-Kommissionspräsidentin oder Staats- und Regierungschefs wichtiger Länder wie der Bundesrepublik fernbleiben. Dann darf man sich nicht wundern, wenn das Ergebnis der Klimakonferenz allenfalls jene erfreut, die nichts mit Klimaschutz am Hut haben.

Es ist schon bizarr: Um über die Finanzierung von Klimaschutz und Anpassung zu reden, sind Millionen zusätzliche Tonnen CO2 in den Himmel geblasen worden. Das Ergebnis bleibt weit hinter dem zurück, was ärmere Länder an Unterstützung gefordert haben und was nach Überzeugung von Fachleuten nötig wäre. »Mindestens« 300 Milliarden Euro im Jahr stehen unter dem Strich, und es ist fraglich, ob die letztlich wirklich zusammenkommen. Zur Erinnerung: 2009 hat sich die Welt in Kopenhagen schon einmal auf eine ähnliche Finanzzusage geeinigt. Damals ging es um 100 Milliarden jährlich. Eine Summe, die seither in nicht einem Jahr zusammengekommen ist.

Warum also werden zig Millionen zusätzlicher Flugmeilen angehäuft, wenn die Ergebnisse dürftig sind? Damit sich der internationale Klima-Jetset wieder einmal zu einer Sause treffen kann? Es wird Zeit, Schluss zu machen mit dem gigantischen Wanderzirkus und das Klima in anderen, in kleineren Formaten zu schützen, die effizienter und mit mehr Überzeugung dabei sind. Koalitionen der Willigen. Falsch ist es, an der Aufteilung der Welt in alte Industriestaaten und Quasi-Entwicklungsländer wie China festzuhalten. Sie ist überholt. Wenn sich nun die USA wieder ausklinken, muss ohnehin nach neuen Ansätzen gesucht werden.

 

politik@gea.de