So, so, die Bürger von Grünheide haben einfach nicht begriffen, welches großartige Geschenk ihnen durch die Erweiterung des Tesla-Werks und die Infrastrukturprojekte, die im Umfeld geplant sind, gemacht wird. Und schuld ist die lokale Berichterstattung über das »Gesamtvorhaben Tesla«, die »im letzten Jahr eher ins Negative« gegangen sei. Damit jedoch macht es sich der Bürgermeister der brandenburgischen Gemeinde, Arne Christiani, etwas zu einfach. Dass die Bürger mit großer Mehrheit gegen die Pläne des Konzerns von Elon Musk gestimmt haben, dürfte mit den Erfahrungen zusammenhängen, die die Region mit dem angeblichen Heilsbringer gemacht hat.
Die Leute reden. Über die Arbeitsbedingungen und den Umgang mit den Beschäftigten. Über Umweltprobleme. Viel wurde berichtet, was Tesla in keinem guten Licht erscheinen ließ. Vor der Abstimmung hat Tesla eine Transparenzoffensive gestartet. Das war offensichtlich zu spät, zu viel Vertrauen ist bereits verlorengegangen.
Der forsche Musk ist damit erst einmal ausgebremst. Er sollte, ebenso wie die Politik, Lehren daraus ziehen. Bei aller Freude über Arbeitsplätze und Aufschwung in der Region, haben die Bürger berechtigte Fragen, Bedenken und Anliegen. Sie sind keine Störfaktoren und Verhinderer, sondern nehmen ihre Rechte und Interessen wahr, zu denen nicht nur Jobs, sondern auch eine intakte Umwelt oder eine sichere Versorgung mit sauberem Trinkwasser gehört. Wer sie nicht ernst nimmt, trägt die Konsequenzen.