REUTLINGEN. Reutlingen Wütend und enttäuscht angesichts der Äußerungen ihres CDU-Kollegen Michael Donth ist die Reutlinger Bundestagsabgeordnete der Linken, Jessica Tatti. Donth hatte, gefragt zu den Vorgängen in Thüringen, im Gespräch mit dem GEA gesagt, »aus unserer Sicht sind die Linken genauso schlimm wie die AfD«.
Darauf reagierte Tatti nun äußerst empört: »Ich hatte den respektvollen Umgang mit meinen Wahlkreiskollegen für etwas Wertvolles gehalten. Aber diesen Satz nehme ich Michael Donth sowohl politisch als auch persönlich übel. Wer sich mit der AfD gemein macht, haben wir in Thüringen gesehen«, sagte sie dem GEA. »Donth stellt Bodo Ramelow, der fünf Jahre lang nicht nur für seine Partei, sondern für alle Bürger des Bundeslandes Thüringen geleistet hat, und auch mich auf eine Stufe mit einem Faschisten wie Björn Höcke«, schimpfte die Linken-Politikerin und ergänzte: »Das ist nicht nur eine persönliche Beleidigung. Es entblößt ein erschreckendes Verständnis von Demokratie und lässt jede Demut und Scham für die unfassbaren Vorgänge in Thüringen vermissen«.
Sie hätte es verstanden, so Tatti, wenn Donth gesagt hätte, seine Partei wolle mit den Linken nicht zusammenarbeiten, weil es aus programmatischen Gründen nicht passt. Da gebe es ja schließlich tatsächlich große Differenzen. Die AfD aber mit den Linken auf eine Stufe zu stellen, gehe gar nicht. Tatti: »Es ist genau diese absurde Gleichsetzung, die das verdammte Problem von CDU und FDP ist. So wird die AfD mitsamt ihrem rechtsextremen Gedankengut normalisiert, was die Schandtat von Erfurt erst ermöglichte.«
75 Jahre nach Auschwitz und angesichts der Der Morde der rechtsextremen NSU und des Lübcke-Mordes, der auch aus der rechten Ecke kam – in solch einer Zeit sei es absolut absurd die AfD und die Linke gleichzusetzen. Donths Aussagen seien eine »Ungeheuerlichkeit«. Angesichts des Dammbruchs, die CDU und FDP durch ihre Zusammenarbeit mit der AfD in Thüringen verursacht haben, sollte sich die CDU, sollte sich Herr Donth in Grund und Boden schämen. (GEA)