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SPD-Ministerriege: Der Aufbruch ist jung und weiblich

Die SPD hat ihre Ministerinnen und Minister im Kabinett Merz bekannt gegeben. GEA-Politikredakteurin Katharina Link meint dazu: Der Aufbruch geht zwar mit neuen Gesichtern einher, Lars Klingbeil hat aber vor allem auch ihm wohlgesinnte Vertraute um sich geschart.

Das geplante Minister-Tableau der SPD: Der designierte Vizekanzler und SPD-Parteichef Lars Klingbeil , Bärbel Bas , Boris Pistor
Das geplante Minister-Tableau der SPD: Der designierte Vizekanzler und SPD-Parteichef Lars Klingbeil , Bärbel Bas , Boris Pistorius, Stefanie Hubig, Verena Hubertz , Carsten Schneider und Reem Alabali-Radovan. Foto: Albert/dpa/dpa
Das geplante Minister-Tableau der SPD: Der designierte Vizekanzler und SPD-Parteichef Lars Klingbeil , Bärbel Bas , Boris Pistorius, Stefanie Hubig, Verena Hubertz , Carsten Schneider und Reem Alabali-Radovan.
Foto: Albert/dpa/dpa

REUTLINGEN. Kurz vor knapp könnte man sagen: Nur einen Tag vor der geplanten Wahl von Friedrich Merz (CDU) zum Bundeskanzler hat die SPD ihre Ministerinnen und Minister bekannt gegeben. Die SPD stellt vier Frauen und drei Männer für das Kabinett auf. Auch der versprochene Generationswechsel bildet sich in der Besetzung ab. Immerhin zwei der Ministerinnen sind unter 40.

Einfach war die Personalwahl nicht. Vorausgegangen war ein Machtkampf in der SPD. Den Saskia Esken vorerst verloren hat. Aus Parteikreisen heißt es, Esken habe Platz für die nächste Generation von SPD-Frauen gemacht. Für den Südwesten heißt dies: Es wird auch künftig niemand aus Baden-Württemberg im Kabinett sitzen. Aus Rheinland-Pfalz kommen hingegen gleich zwei Ministerinnen. Stefanie Hubig, die im Justizministerium als liberale Gegenspielerin zum CSU-Innenminister Alexander Dobrindt agieren soll, und die 37-Jährige Verena Hubertz, die in den letzten Jahren eine steile Karriere in der SPD-Fraktion gemacht hat.

Klingbeil ist unbestritten der neue starke Mann in der SPD - und hat sich ähnlich wie Merz ein Kabinett aus engen Vertrauten zusammengestellt. Boris Pistorius und Bärbel Bas sind dabei keine Überraschungen. Spannend wird allenfalls, ob es für die neue Arbeitsministerin Bas bald noch höher hinausgehen wird. Denn im Gegensatz zu Esken ist Bas sehr beliebt in Partei und Wählerschaft. Ihren Wahlkreis Duisburg hat sie seit 2009 immer direkt gewonnen. Und mit einer Karriere, die sie über den zweiten Bildungsweg gemacht hat, ist sie das Paradebeispiel einer sozialdemokratischen Aufstiegsgeschichte. Sollte sich Esken vom Parteivorsitz zurückziehen, wäre Bas wohl die Nachfolgerin.