Logo
Aktuell Unternehmen

Schläge für die Wirtschaftsregion

Zwei Hiobsbotschaften aus Bad Urach: Eissmann stellt Insolvenzanträge, Magenwirth baut 90 Stellen ab

BAD URACH/REUTLINGEN. Die schlechte konjunkturelle Lage hat zunehmend Folgen für Unternehmen in der Wirtschaftsregion Reutlingen-Tübingen. Gestern kamen gleich zwei Hiobsbotschaften aus Bad Urach: Der Automobilzulieferer Eissmann hat Insolvenz beantragt, der Zweiradzulieferer Magenwirth will 90 Stellen abbauen.

Eissmann strebt nach eigenen Angaben eine Gesamtsanierung der Unternehmensgruppe mit weltweit 5.000 Beschäftigten an 18 Standorten an. Bisherige Maßnahmen hätten Rezessionseffekte, hohe Energie- und Materialkosten sowie die gestiegenen Zinsen nicht ausgleichen können, erläuterte das Unternehmen.

Die Geschäftsleitung habe daher beim Amtsgericht Tübingen für die Dachgesellschaft Eissmann Automotive Deutschland GmbH und zwei wichtige Tochterfirmen in Pirna (Sachsen) und Gera (Thüringen) Insolvenzanträge gestellt. Der Firmenverbund hat in Deutschland knapp 1.000 Beschäftigte, davon 268 in Bad Urach und in Münsingen. Für die ausländischen Gesellschaften seien keine Insolvenzverfahren beantragt worden, hieß es.

Die Magenwirth Technologies Group will unterdessen der aktuellen Absatzkrise in der Zweiradbranche mit einer strategischen Umstrukturierung begegnen. Wie das Unternehmen mitteilte, sollen zum einen 30 neue Stellen in Forschung und Entwicklung entstehen. Zum anderen sollen jedoch bestehende Strukturen überprüft und dabei über alle Hierarchiestufen 90 Arbeitsplätze abgebaut werden. Zu den geplanten Betriebsänderungen hätten Gespräche zwischen der Geschäftsleitung und dem Betriebsrat begonnen.

Vor wenigen Wochen hatte der Autozulieferer Bosch mehrere Pläne für Stellenstreichungen bekannt gegeben. Auch der Standort Reutlingen werde betroffen sein, hieß – noch ohne eine Angabe zum Umfang. Die Druckereien Raff & Cantz (Riederich, 33 Beschäftigte) und Gulde (Tübingen, 20 Beschäftigte) stellten Mitte Februar Insolvenzanträge. Der Betrieb Grauer Metallbau im Industriegebiet Reutlingen-West mit 25 Beschäftigten folgte Ende Februar. (GEA)

Seite 24