Donald Trump wirkt: Fünf Jahre lang haben Russland und der Iran über ein Partnerschaftsabkommen verhandelt. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow kann es noch so vehement dementieren: Natürlich hat es mit dem Amtsantritt des neuen US-Präsidenten am kommenden Montag zu tun, dass sich »Zar« Wladimir Putin und der Präsident des finsteren Mullah-Reichs, Massud Peseschkian, gestern zur Unterzeichnung des Vertrags getroffen haben. Zwei Schurken rücken zusammen, weil sie fürchten, dass der Republikaner den Druck auf sie deutlich erhöhen könnte. Und das in einer Zeit, in der beide politisch geschwächt sind. Der Abnutzungskrieg in der Ukraine geht Russland zunehmend an die Substanz, während der Iran und die von ihm unterstützten Milizen, darunter die schiitische Hisbollah, durch Israel massiv geschwächt sind. Der Sturz des Schlächters von Damaskus, Baschar al-Assad, war für beide Unrechtsregime ein harter Schlag.
Es rücken zwei Mächte näher zusammen, die sich brauchen, die ideologisch jedoch wenig verbindet. Dass Syrien als militärische Operationsbasis für Afrika weggebrochen ist, ist für Putin ein herber Schlag. Der Iran könnte Rollfelder zur Verfügung stellen. Außerdem setzt er in der Ukraine auf iranische Drohnen und Raketen. Teheran hofft seinerseits auf russische Waffen und Technologie etwa für die Atomenergie-Nutzung. Fraglich ist, ob Moskau auch bereit ist, den Iran bei der nuklearen Bewaffnung zu unterstützen. So weit geht die Nähe wahrscheinlich doch nicht.