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Russische Schattenflotte: Flagge zeigen in der Ostsee

Gipfel zur Ostsee-Sicherheit in Helsinki
Der Öltanker »Eagle S« zählt nach EU-Einschätzung zur russischen Schattenflotte. (Archivbild) Foto: Vesa Moilanen/DPA
Der Öltanker »Eagle S« zählt nach EU-Einschätzung zur russischen Schattenflotte. (Archivbild)
Foto: Vesa Moilanen/DPA

Die Nato und die westlichen Ostseeanrainer sind vermehrt mit einem Problem konfrontiert, für das das internationale Seerecht keine ausreichenden Antworten liefert. Russland unterhält eine Schattenflotte von Tankern. Die Schiffe werden offensichtlich auch genutzt, um die kritische Infrastruktur der Nato-Alliierten anzugreifen. Ein Anker, der über den Boden rutscht, reicht aus, um einen enormen Schaden zu verursachen. Mehrfach wurden wichtige Datenverbindungen auf dem Grund der Ostsee durchtrennt.

Wie verletzlich die europäischen Nato-Staaten sind, belegt eine Zahl: 1,3 Millionen Kilometer Kabel führen durch die Ostsee. Es ist völlig unmöglich, sie komplett zu schützen. Die Regierungschefs aus Deutschland und den anderen Anrainerstaaten haben nun dennoch vereinbart, mehr militärische Präsenz zu zeigen und die Ostsee zu überwachen.

Mit zehn Schiffen zusätzlich zu den ohnehin kreuzenden wird für Saboteure das Risiko erhöht, entdeckt und überführt zu werden. Je größer die Wahrscheinlichkeit ist, dass Zerstörungen frühzeitig entdeckt und verantwortliche Kapitäne und Besatzungen zur Rechenschaft gezogen werden, desto genauer werden sie sich überlegen, ob sie es wirklich wagen wollen, den Anker über den Grund zu ziehen.

 

politik@gea.de