BERLIN/FRANKFURT. Ein Käufer für Opel ist gefunden, aber die Rettung ist damit noch nicht gesichert. Während der Verkauf des Autobauers an Magna und russische Investoren noch lange nicht unter Dach und Fach ist, werden auch Zweifel an der Zukunftsfähigkeit des neuen Unternehmens laut. Bund und Länder ringen mit dem bisherigen US-Mutterkonzern General Motors (GM) über die endgültige Finanzierung.
»Es muss garantiert wer- den, dass das Unterneh- men überlebensfähig ist«
Und auch zwischen GM und dem österreichisch-kanadischen Zulieferer Magna sind Details offen. Die Amerikaner überraschen unterdessen mit neuen Forderungen: Sie verlangen ein Vorkaufsrecht und mehrere Vorstandsposten.
In den anderen EU-Staaten mit Opel-Standorten wurde Kritik am Vorgehen der Bundesregierung laut. Dort wird befürchtet, dass die vier deutschen Opel-Werke wegen der Milliardenhilfen des Staates bei der Sanierung geschont werden. Diesen Eindruck wies Berlin zurück. Grundsätzlich werde es in allen betroffenen Ländern Einschnitte geben. Das Magna-Konzept sehe auch in Deutschland einen Stellenabbau vor, sagte eine Sprecherin von Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) in Berlin. Magna geht von rund 3 000 Stellen aus.
Großen Ärger gab es im Kanzleramt über das Verhalten des Treuhandvertreters Manfred Wennemer bei der Verkaufsabstimmung am Vortag: Wennemer hatte mit Nein gestimmt und sich damit gegen die Linie der Regierung gestellt. Deutschland muss unterdessen aufpassen, dass die 4,5 Milliarden Euro Kredite und Bürgschaften für Opel nicht von den Brüsseler Wettbewerbshütern als unerlaubte Beihilfen abgelehnt werden. Ein Sprecher der EU-Kommission mahnte eine »wirtschaftlich stimmige« Lösung an: »Es muss garantiert werden, dass das Unternehmen überlebensfähig ist.« (dpa/AP) Seiten 3 u. 41
