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Neue Sitzgelegenheiten in der Cannstatter Altstadt in der Kritik

Die Cannstatter Altstadt wird aufgemöbelt. Die Meinungen darüber gehen allerdings auseinander

Einige der neuen Sitzbänke in der Cannstatter Altstadt.  FOTO: FREY
Einige der neuen Sitzbänke in der Cannstatter Altstadt. FOTO: FREY
Einige der neuen Sitzbänke in der Cannstatter Altstadt. FOTO: FREY

STUTTGART. Im Herzen der Cannstatter Altstadt tut sich etwas: Bänke und Pflanzkübel werden schrittweise erneuert. Der Vorsitzende des Vereins der Altstadt Bad Cannstatt, Dirk Strohm, sagt: »Die neue Möblierung fällt auf und wird gut angenommen.«

Allerdings mehrten sich in den vergangenen Monaten auch kritische Stimmen von Bewohnern. Zwar begrüßt man die Sitzbänke und Tröge grundsätzlich, kritisiert aber, dass die neuen Sitzgelegenheiten in der oberen Marktstraße beim Wilhelmsplatz häufig von Vogelkot verschmutzt sind. Zudem gebe es nur teilweise Rückenlehnen. Zum Teil wurden auch schon wieder Graffiti aufgesprüht. Das bedauert auch Strohm, er freut sich aber über die insgesamt »zeitgemäße Möblierung«.

»Die neuen Sitzbänke werden grundsätzlich begrüßt, moniert wird die große Verschmutzung«

So kritisiert die Bürgerin Dorothea Bünger, dass die neuen Hockerbänke am Anfang der Marktstraße von Krähen verschmutzt werden und man sich dort gar nicht hinsetzen könne, ohne von oben Kot abzubekommen. Sie fragt sich, ob jemand vom Stadtplanungsamt einmal vor Ort war und wer die Bänke denn reinigt. Evi Thalau findet die neuen Sitzbänke super, doch die ungeschützte Lage unter Bäumen mache keinen Sinn. Sie schlägt eine Überdachung der Bänke vor, damit der aggressive Taubenkot das schöne Holz nicht angreife. Eine andere Bürgerin kritisiert das helle Holz der Bänke und Pflanzkübel, das lade förmlich zum Vandalismus ein. Bei Drahtbänken sei das weniger möglich.

Beate Dippold hält die Möblierung für eine »gute und längst fällige« Maßnahme. Sie bemängelt die Sicherheit, sie hat einen etwa achtjährigen Jungen auf einer Bank nach hinten fallen sehen. »Man mag es als eine Unachtsamkeit des Jungen darstellen, man kann sich aber auch fragen, ob diese Idee der nur teilweisen Rückenlehne nicht doch auch für andere Menschen eine Gefahr darstellen kann«, sagt Dippold. Es sei außerdem »rausgeschmissenes Geld«, wenn die Bänke dauernd verkotet werden. Grundsätzlich freue sie sich über die neuen Bänke und besonders darüber, dass Holz verwendet wurde. Sie fragt sich aber, warum es am schönen Platz am Jakobsbrunnen nur noch halb so viele Sitzmöglichkeiten gebe.

Noch ist nicht alles aufgebaut. Die Stadt hat eigenen Angaben zufolge über den Investitionsfonds »Stadtteilzentren konkret« etwa 600.000 Euro für die Erneuerung der Innenstadt zur Verfügung. Insgesamt sollen sieben Rundbänke mit Rückenlehne, fünf Tische und 24 Pflanzgefäße aus demselben Holz aufgestellt werden. Am Freitag, 7. Juni, wird Baubürgermeister Peter Pätzold das neue Stadtmobiliar seiner Bestimmung übergeben. Zugleich wird auf dem Marktplatz der Abendmarkt eröffnet. (GEA)