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Narren übernehmen das Regiment

FREIBURG/KONSTANZ. Mit dem »Schmotzigen Dunschtig« haben die Narren die heiße Phase der diesjährigen Fastnacht eingeläutet. In den Hochburgen der schwäbisch-alemannischen Fastnacht übernahmen die verkleideten Maskenträger das Regiment. Bereits am Morgen zogen Fanfarenzüge und Musikkapellen durch die Straßen, um die Bürger lautstark zu wecken. Die Kinder wurden aus Schulen und Kindergärten »befreit«, auch Firmen, Behörden und Schulen waren vor dem Ansturm der Narren nicht mehr sicher. »Schmotzig« bedeutet fettig. Der Grund für den Titel: Vor Beginn der Fastenzeit wurde früher viel Schmalzgebackenes gegessen.

Im Laufe des Vormittags wurden Rathäuser gestürmt und Bürgermeister entmachtet. Fastnachter in Häs (Kostüm) und Larve (Maske) zogen durch die Gassen und trieben Schabernack. Dabei wurden sie von Musikkapellen und Fanfarenzügen begleitet. In einigen Orten wie zum Beispiel Engen und Stockach stellten die Narren auch bunt geschmückte Narrenbäume auf. Auch in vielen oberschwäbischen Kommunen wurden Narrenbäume errichtet.

In Meersburg am Bodensee hatte der Tag mit den Klängen der »Katzenmusik« begonnen, bevor das Rathaus erstürmt wurde. Auch in Sigmaringen wurden die Bewohner in aller Herrgottsfrühe mit Musik aus dem Schlaf gerissen. Den Auftakt hatte bereits am Mittwochabend Radolfzell am Bodensee mit dem »Hemdglonkerumzug« gemacht. Dabei tragen die Narren weiße Nachthemden, weiße Zipfelmützen und weiße Handschuhe. Ihre Gesichter sind weiß geschminkt oder mit Mehl bestäubt. Sie marschieren mit Lampions und Fackeln durch die Straßen. Mit Rasseln und Topfdeckeln sorgen sie für höllischen Lärm.

In Stockach am Bodensee tagte am Abend das »Narrengericht«. In diesem Jahr musste sich SPD-Vizechefin Andrea Nahles im Prozess verantworten. Die Anklage lautete unter anderem auf »Königsmord« am »König der Arbeiter«, Franz Müntefering. (dpa)