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Nahost-Konflikt: Trump will keinen Krieg, er will Geschäfte machen

US-Präsident Trump mischt sich weiter kräftig in den Gaza-Konflikt ein. Er kündigt die Hölle an, will aber eigentlich Geschäfte machen, kommentiert GEA-Politikredakteur Oliver Jirosch.

Palästinensische Gebiete im Gazastreifen. Für sie verspricht US-Präsident Donald trump die Hölle, sollten die israelischen Geise
Palästinensische Gebiete im Gazastreifen. Für sie verspricht US-Präsident Donald trump die Hölle, sollten die israelischen Geiseln nicht freigelassen werden. Foto: Abdel Kareem Hana/dpa
Palästinensische Gebiete im Gazastreifen. Für sie verspricht US-Präsident Donald trump die Hölle, sollten die israelischen Geiseln nicht freigelassen werden.
Foto: Abdel Kareem Hana/dpa

REUTLINGEN. Donald Trump lässt nicht locker. Vor wenigen Tagen hatte der US-Präsident angekündigt, die Palästinenser aus dem Gazastreifen zu vertreiben und den von 15 Monaten Krieg gezeichneten Küstenstreifen in die Riviera des Ostens verwandeln zu wollen. Mithilfe amerikanischer Unternehmen, versteht sich. Nun, nachdem die Hamas angekündigt hat, die restlichen israelischen Geiseln doch nicht bis Samstag freizulassen, warnt Trump, dass in dem Gebiet die Hölle losbreche, wenn die Palästinenser ihr Vorhaben wahrmachen würden.

Berater rudern zurück

Nun ist es so, dass die von Trump angekündigte Vertreibung der Palästinenser gegen das Völkerrecht verstoßen würde. Auch seine Berater waren schnell bemüht, den Vorschlage zu relativieren. Und auch die angekündigte »Hölle«, ist wohl vor allem Trumps Hang zur martialischen Rhetorik geschuldet. Und außerdem -auch wenn es zynisch klingt - erleben die Geiseln und die Menschen, die ständig vertrieben werden, seit 15 Monaten die Hölle.

Portion Zynismus

Doch trotz der kriegerischen Wortwahl: Trump ist wohl eher Geschäftemacher als Kriegstreiber: Deswegen ist er nicht wirklich an einer Ausweitung des Krieges in Nahost interessiert, weder zeitlich, noch die Intensität betreffend. Denn so lange dort gekämpft wird, lassen sich Trumps Immobilienträume an der »Riviera im Gazastreifen« nicht verwirklichen. Auch das entbehrt nicht eines gewissen Zynismus'.

oliver.jirosch@gea.de