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Aktuell Kommentar

Mehr Rücksicht auf den Straßen

Jeder sechste Verkehrstote war 2024 ein Radfahrer. Vor allem für Radler und Eltern sind das beunruhigende Nachrichten, meint Politik-Redakteurin Katharina Link, auf die es nur eine Antwort gibt: Mehr sichere Fahrradwege und größere Rücksicht im Straßenverkehr.

Fahrräder liegen nach einer Kollision neben einem Auto auf der Straße.
Fahrräder liegen nach einer Kollision neben einem Auto auf der Straße. Foto: Wisberger/EinsatzReport24/dpa
Fahrräder liegen nach einer Kollision neben einem Auto auf der Straße.
Foto: Wisberger/EinsatzReport24/dpa

REUTLINGEN. Keine guten Nachrichten für die Freunde des Fahrrads: Laut Statistischem Bundesamt war im Jahr 2024 jeder sechste Verkehrstote ein Fahrradfahrer. Im vergangenen Jahr starben auf deutschen Straßen 441 Radfahrerinnen und Radfahrer. Die größte Gefahr für Menschen auf zwei Rädern stellten dabei die Autos dar: 70,7 Prozent der 92.882 Fahrradunfälle mit Personenschaden waren Kollisionen mit Autos. Die Autofahrer trugen dabei laut Statistik zu rund 75 Prozent die Hauptschuld.

Dass Fahrradunfälle zunehmen, ist kein Wunder. Immer mehr Menschen nutzen vor allem für kurze Wege gerne das Rad. Auch die Zahl der E-Bikes nimmt stetig zu. Dafür gibt es gute Gründe: Man muss nicht lange einen Parkplatz suchen, es ist umweltfreundlich, billiger, im Zweifelsfall tut man noch etwas für die Gesundheit. Diese gefährden will man dabei aber natürlich nicht. Doch ein Rad hat keine Knautschzone, bei einer Kollision mit einem Auto oder gar einen Lastwagen ist man als Radfahrer immer der Verlierer.

Und ja: Auch unter Radfahrern gibt es Rowdys, die einen Fahrstil an den Tag legen, der einen auch als Autofahrer den Kopf schütteln lässt. Doch die große Mehrheit hält sich an die Verkehrsregeln und möchte als Verkehrsteilnehmer einen gewissen Schutz nicht vermissen. Fahrradstraßen in der Nähe von Schulen und anderswo sind ein guter Anfang. Doch an genügend Radwegen mangelt es noch immer. Vor allem auch an geschützten. Die Infrastruktur hinkt dem wachsenden Radverkehr weit hinterher. Auch Kreuzungen müssen sicherer gemacht werden. Und vor allem: Auf den Straßen gilt nicht das Recht des Stärkeren. Verkehrsteilnehmer sollten aufeinander Rücksicht nehmen. Egal, wie dick ihre Reifen sind.