Wenn am morgigen Wahlabend die ersten Prognosen auf den Bildschirmen erscheinen, werden die politischen Seismografen nicht nur in Sachsen und in Thüringen, sondern auch in Berlin extrem ausschlagen. Niemand weiß, wie schlimm das Beben wird. Doch die Erschütterungen werden heftig sein. So heftig, dass sie die Bundesrepublik verändern können. So heftig, dass sie die Ampel-Regierung zum Einsturz bringen könnte. Dass sie das politische Ende von Olaf Scholz einläuten könnten, den Genosse Karl Lauterbach zum »besten Kanzler« erklärte, »den wir je gehabt haben«. Man weiß nicht, ob man lachen oder weinen soll.
Zum Lachen ist die Lage jedenfalls zu ernst, wenn sich in Thüringen mit Björn Höcke ein Rechtsextremist und seine AfD damit rechnen können, als Sieger aus der Wahl hervorzugehen. Umfragen lassen zwar hoffen, dass in beiden Ländern Mehrheiten ohne die AfD möglich sind. Und wenn nicht? Dann brechen schwierige Zeiten an. Selbst wenn sich die Hoffnung der AfD, einen ersten Ministerpräsidenten zu stellen, nicht erfüllen wird.