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KOMMENTARE Mögliche Verlagerung der C-Klasse Nicht nur Zahlen gelten lassen

VON BARBARA FORRO

Eines vorweg: Bislang ist nichts bewiesen, belegt oder gar von Daimler-Seite aus bestätigt, was die mögliche Verlagerung der C-Klassen-Fertigung betrifft. Allerdings: Es ist bislang auch nichts dementiert. »Es gibt hierzu weder eine Entscheidung noch eine Empfehlung«, wiegelt Daimler-Sprecher Markus Mainka ab.

Bislang handelt es sich also um Gerüchte und Spekulationen, wonach die nächste Generation der C-Klasse nicht mehr in Sindelfingen, sondern in China und im US-Werk Tuscaloosa gebaut werden soll. Wundern dürften diese Überlegungen niemanden angesichts des harten Sparprogramms, das Daimler seit Monaten fährt. Heftige Lohneinbußen und die Entlassung von Fremdarbeitern gehörten dazu.

Hinter diesen Überlegungen stehen auch diesmal Kostengründe. Daimler könnte bei einem »Umzug« der C-Klasse nach Tuscaloosa billiger produzieren. Frachtkosten und Zollgebühren entfielen, und nicht zu vergessen: Die Lohnnebenkosten wären wesentlich geringer. Allerdings, und das ist die bittere Konsequenz, wären dann in Sindelfingen bis zu 1 200 Jobs gefährdet, laut Betriebsräten sogar bis zu 3 000 Stellen.

Eine Entscheidung hierzu soll noch in diesem Jahr fallen. Es bleibt zu hoffen, dass es eine weitsichtige Entscheidung sein wird, die nicht nur die nackten Zahlen im Blickpunkt hat. Denn es gibt nicht immer nur eine rein wirtschaftliche Seite, sondern immer auch eine menschliche. Und dazu gehört auch, dass Daimler eine gewisse Verantwortung für den Standort und Großraum Stuttgart trägt.

barbara.forro@gea.de