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Große Sprünge am Stuttgarter Bahnhof

Stars des Stuttgarter Balletts haben sich vor der Kulisse des neuen Durchgangsbahnhofs 21 fotografieren lassen

Das Bahnprojekt Stuttgart-Ulm hat ein großes Ballett-Banner am Bahnhofsturm des Bonatzbaus aufgehängt. Beworben wird eine Fotoau
Das Bahnprojekt Stuttgart-Ulm hat ein großes Ballett-Banner am Bahnhofsturm des Bonatzbaus aufgehängt. Beworben wird eine Fotoausstellung des Stuttgarter Balletts in Kooperation mit Stuttgart 21. FOTO: LG/PIECHOWSKI
Das Bahnprojekt Stuttgart-Ulm hat ein großes Ballett-Banner am Bahnhofsturm des Bonatzbaus aufgehängt. Beworben wird eine Fotoausstellung des Stuttgarter Balletts in Kooperation mit Stuttgart 21. FOTO: LG/PIECHOWSKI

STUTTGART. Martí Paixà hat alles im Blick. Kein Wunder, denn der Erste Solist des Stuttgarter Balletts hat eine herausgehobene Position in der Innenstadt eingenommen. Nichts auf der Unteren Königstraße dürfte dem Ballettstar verborgen bleiben – doch es ist »nur« ein Bild des Künstlers, das seit Donnerstag kaum jemanden im Bahnhofsumfeld übersehen kann.

Auf einer Fläche von rund 30 mal 18 Metern zeigt die Aufnahme den Künstler bei einem Sprung vor den Kelchstützen des Durchgangsbahnhofs. »Station Stuttgart« heißt die Aktion, zu der sich die Bahnprojektgesellschaft Stuttgart-Ulm, das Stuttgarter Ballett, Orel Communication und das Bauunternehmen Züblin zusammengefunden haben.

Neben Paixà ließen sich Veronika Verterich, Rocio Aleman, Adhonay Soares da Silva, Matteo Miccini und Mackenzie Brown darauf ein, die Ballettbühne mit der Bahnhofsbaustelle zu tauschen. Die Bilder entstanden vor knapp einem Jahr – bei eher unwirtlichen Bedingungen, wie sich der Stuttgarter Fotograf Dennis Orel erinnert. »Als wir dort gearbeitet haben, waren die Lichtaugen noch ohne Verglasung und teilweise offen. Das Ganze war ein ziemlich zugiger Ort. Wir hatten einen Container aufgestellt, in dem sich die sechs Tänzer umziehen und aufwärmen konnten.«

Bilder bleiben bis zum Frühjahr

Für das gut sechs Stunden dauernde Shooting musste vieles zusammenkommen: Der Bauablauf in der Bahnsteighalle und an den Kelchstützen musste ebenso passen, wie es galt, eine Lücke im engen Terminplan der Ballettstars mit Aufführungen und Tourneen zu finden. Orel ist begeistert von der Location für die Aufnahmen: »Die Bahnhofshalle hat mit den Kelchstützen eine so einmalige Architektur, dass man sie unbedingt als Bühne inszenieren will. Diese Stützen sind eine Steilvorlage; die Tänzerinnen und Tänzer greifen in ihren Bewegungen ihre fließende Form auf.«

Dass die dabei entstandenen Aufnahmen nun nicht »nur« in einer Ausstellung oder einem Band zu sehen sein werden, sondern im Großformat auch am Bahnhofsturm gezeigt werden, ist dem Bauablauf zu verdanken. Der Turm wird außen wie innen saniert. Für die Arbeiten an der Fassade ist ein Gerüst montiert worden, an dem wiederum die Bilder befestigt sind und dort bis zum Frühjahr hängen bleiben sollen. Neben der Aufnahme von Martí Paixà an der Turmseite Richtung Königstraße gibt es noch ein zweites Motiv, das Rocio Aleman zeigt und von der Heilbronner Straße und dem Kurt-Georg-Kiesinger-Platz zu sehen ist.

Über den Kesselrand hinaus

Diese und alle weiteren entstandenen Aufnahmen werden in der Ausstellung »Station Stuttgart« im Schauspielhaus vom 28. November an bis zum 4. Januar 2025 zu sehen sein. Daneben gebe es eine »Filmdoku über die Entstehung des Projektes sowie ein Film mit den Tänzern. Das Buch zur Ausstellung mit dem Titel ›Station Stuttgart‹ erscheint im Kerber Verlag. Eine dazugehörige kleine Mode-Kollektion wird zur Vernissage vorgestellt«, sagt Dennis Orel.

Der Fotograf unterstreicht die aus seiner Sicht einzigartige Kombination. »Der internationale Anspruch war uns wichtig. Das Projekt ›Stations‹ verbindet zwei Stuttgarter Orte, die weltweit Furore machen. Wir haben hier ein einmaliges Bahnprojekt, dessen Strahlkraft über den Kesselrand hinausgeht. Das Stuttgarter Ballett ist mit großem Erfolg seit Jahrzehnten international unterwegs.« (GEA)