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Geld allein macht nicht glücklich

Die Deutschen sind wieder zufriedener. Das zeigt der neue Glücksatlas. Doch Geld allein macht nicht glücklich.

Glücksatlas 2024: Abschneiden der Bundesländer.
Glücksatlas 2024: Abschneiden der Bundesländer. Foto: dpa-infografik GmbH/dpa
Glücksatlas 2024: Abschneiden der Bundesländer.
Foto: dpa-infografik GmbH/dpa

REUTLINGEN. Was macht glücklich? Ist es die Aussicht auf eine gute Zukunft oder ist es die Zufriedenheit mit der gegenwärtigen Situation? Schaut man auf den Bundestrend im Glücksatlas, fällt die Antwort eindeutig aus. Die Menschen sind zufrieden mit ihrer gegenwärtigen Lebenssituation. Das liegt vor allem am Ende der Corona-Krise und den drastischen Einschränkungen, die der Staat den Bürgern zugemutet hatte. Das Leben der Mehrheit ist wieder einfacher und normaler geworden. Diese Entwicklung spiegelt sich auch im Index der Lebenszufriedenheit wider. Er stieg von 6,58 Punkte im Coronajahr auf 7, 06 Punkte. Deutschland ist wieder auf Glückskurs.

Blickt man jedoch auf die Bundesländer, lässt sich noch etwas anderes ablesen: In wohlhabenden und politisch stabilen Gegenden mit guter Infrastruktur wie Hamburg (7,38), Schleswig-Holstein (7,23) oder Bayern (7,23) sind die Menschen zufriedener als in anderen Landstrichen. Doch Geld allein macht bekanntlich nicht glücklich. Das zeigt sich am Beispiel des vergleichsweise wohlhabenden Bundeslandes Baden-Württemberg. Auch hier hat sich der Index der Lebenszufriedenheit auf 7,1 verbessert. Aber das ist noch weit entfernt von Hamburg oder Bayern. Der Grund sind die getrübten Zukunftsaussichten des Autolandes. Die Bürger fürchten, dass der rabiat eingeleitete Strukturwandel zu Elektromobilität und erneuerbarer Energie ihren Wohlstand gefährdet und die Wirtschaft im Südwesten an Dynamik und Kraft verlieren wird.

Glück ist eben mehr als nur materieller Wohlstand, es ist auch der Glaube an eine gute Zukunft.

davor.cvrlje@gea.de