Logo
Aktuell KOMMENTAR

EU-Großbritannien-Gipfel: Mission Annäherung

Ursula von der Leyen (l.) und Keir Starmer
Starmer will von der Leyen erneut in London empfangen. (Archivbild) Foto: Alishia Abodunde/DPA
Starmer will von der Leyen erneut in London empfangen. (Archivbild)
Foto: Alishia Abodunde/DPA

Fünf Jahre nach dem Brexit haben sich die EU und das Vereinigte Königreich auf eine strategische Partnerschaft geeinigt. Selbst beim kritischen und symbolträchtigen Thema Fischerei hat man sich geeinigt. Viele Briten haben erkannt, dass ihnen die Brexit-Befürworter falsche Heilsversprechen gemacht haben.

Doch nicht nur das ist ein Grund dafür, dass Premier Keir Starmer gegen den Willen der Tories und des Rechtspopulisten Nigel Farage die Mission Wiederannäherung vorantreibt. Zwar ist es Starmer gelungen, ein Handelsabkommen mit den USA zu schließen. Doch in Westminster macht man sich mit Blick auf die Bedrohung durch Russland sowie über Donald Trumps Unberechenbarkeit Gedanken.

Starmer hat erkannt, dass Britannien sich nicht mehr auf die Beistandsgarantie der USA verlassen kann. Deshalb nimmt der Bereich Verteidigung viel Raum im neuen Abkommen mit der EU ein. Zugleich gehört Starmer zu den treibenden Kräften in dem Bemühen, einen europäischen Fuß in die Ukraine-Verhandlungen zu bekommen. Starmer und seine Kollegen aus Deutschland, Frankreich, Polen und Italien haben vor Trumps Gespräch mit Putin Telefon-Diplomatie betrieben. Ob es etwas gebracht hat, wird sich wohl erst in den kommenden Tagen zeigen. Klar aber ist: Mit Großbritannien an ihrer Seite kann die EU mehr bewegen.

 

politik@gea.de