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Der »vergessene Kanzler« Kiesinger

Er galt als »gedankenschwerer Schwabe« und als »charmanter Schöngeist«. Die bekannteste Charakterisierung »König Silberzunge« verdankte Kurt Georg Kiesinger seiner rhetorischen Eleganz. Der von der Schwäbischen Alb stammende CDU-Politiker prägte nach 1945 die Aufbaujahre in Baden-Württemberg wie im Bund. Am morgigen Dienstag wäre Kiesinger, der 1966 bis 1969 als Kanzler die große Koalition anführte, 100 Jahre alt geworden.

REUTLINGEN. »Es hat im 20. Jahrhundert weit größere Schwierigkeiten gegeben als derzeit«, sagte uns Dr. Kurt Georg Kiesinger am Tag vor seinem 80. Geburtstag in seinem Haus in der Engelfriedshalde in Tübingen, vier Jahre vor seinem Tod. »Das No-future-Geschwätz ist lächerlich und gefährlich, Wirtschafts- und Umweltprobleme sind lösbar und Europa wird seinen Weg gehen.« Der alte Herr mit den silbergrauen Haaren, Bundeskanzler der großen Koalition von 1966 bis 1969 als Nachfolger von Ludwig Erhard, zeigte 15 Jahre danach keinerlei Verbitterung über seinen abrupten Abgang nach der Bundestagswahl 1969, bei der die CDU zwar stärkste Fraktion blieb, durch die Hinwendung der FDP zu den Sozialdemokraten jedoch Willy Brandt an die Macht kam.

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