STUTTGART. Die Gründerin und Namensgeberin des BSW war bei der Gründung des Landesverbands nicht in Stuttgart anwesend. Dafür aber einige andere Schlüsselfiguren der neuen Partei. Das sind sind:
Manfred Hentz, der Co-Vorsitzende
Der Mosbacher Manfred Hentz ist Wirtschaftsingenieur und arbeitet als Professor für Industrial Management an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg. »Ich war früher in der SPD«, sagte er zu seiner politischen Vergangenheit vor dem BSW. Hentz soll ökonomischen Sachverstand in die neue Partei einbringen. Er will jedoch parallel weiter an der Hochschule unterrichten. Zum BSW sei er durch einen frühen Kontakt mit Jessica Tatti und Ralph Suikat gekommen, sagte Hentz. Der Politik-Newcomer wirkt bedächtiger und zurückhaltender in seinen Äußerungen als Jessica Tatti. In der Ökonomie kritisierte er die Russland-Sanktionen, da Baden-Württemberg vom Export abhängig sei und die einseitige Festlegung der Politik auf ein Verbrenner-Aus.
Thomas Geisel, der Einpeitscher
Der gebürtige Ellwanger war von 2014 bis 2020 SPD-Oberbürgermeister von Düsseldorf. »Ich werde mein Leben lang Sozialdemokrat bleiben, es wäre schön, wenn es mehr davon in der SPD gäbe«, sagte Geisel, der mittlerweile für das BSW Europaabgeordnete ist dem GEA. Geisel zeigte in Stuttgart, dass er einer ist, der mit seinen rhetorischen Fähigkeiten ein Bierzelt oder einen Parteitag begeistern kann.
Als Grund für seinen Parteiwechsel gab er gegenüber dem GEA an, er habe »den Prozess der sukzessiven Selbstverzwergung« der SPD nicht mehr mitgehen wollen. »Aber als sie dann auch noch das Denkmal Willy Brandt geschleift haben, da war es für mich vorbei«, sagte Geisel und meinte damit die Russlandpolitik. »Es kann doch nicht sein, dass ein Erdogan, der glaubwürdigere Vermittler für Verhandlungen mit Putin ist als der deutsche Bundeskanzler«. Seine Schwester, Sofie Geisel, die 2022 für die SPD bei der Tübinger Oberbürgermeisterwahl gegen Boris Palmer antrat, werde der SPD treu blieben und nicht zum BSW wechseln, sagte Geisel auf GEA-Nachfrage.
Ralph Suikat, der IT-Unternehmer
Der Karlsruher Ralph Suikat gründete 1993 eine IT-Firma, die eine Spezialsoftware entwickelte, die Anwälten im Insolvenzrecht helfen sollte. Durch den Verkauf seiner Anteile wurde er zum Millionär. Seither war er als Investor an mehreren Unternehmen beteiligt und war einige Jahre im Aufsichtsrat der gemeinnützigen Initiative »Fairantwortung«. Der Karlsruher Millionär ist Schatzmeister des Bündnis Sahra Wagenknecht konnte aber wegen Krankheit nicht am Parteitag teilnehmen.
.Heike Hänsel, die Ex-Abgeordnete
Die studierte Ökotrophologin und Friedensaktivistin vertrat viele Jahre als Bundestagsabgeordnete (2005-2021) den Wahlkreis Tübingen für die Linke. Vor ihrem Ausscheiden war sie sogar stellvertretende Vorsitzende der Linksfraktion. war ebenfalls beim Stuttgarter Parteitag dabei. Jessica Tatti bestätigte dem GEA, dass Hänsel zum Bündnis Sahra Wagenknecht gewechselt ist. Der GEA hatte allerdings keine Möglichkeit mit Hänsel über ihre Motivation für den Parteiwechsel zu sprechen. (GEA)