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Corona: Es wird Zeit für einen Plan

Corona-Tests
Testsets mit Abstrichstäbchen liegen in einem Testzentrum für Corona-Verdachtsfälle. Foto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild
Testsets mit Abstrichstäbchen liegen in einem Testzentrum für Corona-Verdachtsfälle. Foto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild

Die Ausrufung der Warnstufe in Baden-Württemberg zeigt: Das Coronavirus gibt sich noch nicht geschlagen. In Anbetracht dessen, dass die Zahl der Infizierten steigt, während die Impfquoten stagnieren, ist das keine Überraschung. Der Teil-Lockdown für Ungeimpfte hat jedoch vor allem Appell-Charakter. Die Pflicht zu teuren PCR-Tests wird eine ganze Reihe von Menschen dazu bewegen, sich nun doch noch impfen zu lassen, um am gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu können.

Im Übrigen lässt die Politik erstaunliche Konzeptlosigkeit erkennen. Kaum sind die letzten Impfzentren geschlossen, denkt der amtierende Gesundheitsminister Jens Spahn schon wieder laut über deren Wiedereröffnung nach. Während die Ständige Impfkommission nur für die Altersgruppe 70 plus sowie Risikogruppen Auffrischungsimpfungen empfiehlt, rät Baden-Württembergs Sozialminister Manne Lucha zum Booster für alle. Haben alle Beteiligten die chaotische Anlaufphase der Impfkampagne vergessen? Die Kassenärztliche Bundesvereinigung rechnet mit 15 Millionen Booster-Impfungen bis Jahresende. Das wäre rund ein Zehntel aller bisher verabreichten Impfungen. Soll das klappen, braucht man einen Plan. Immerhin stockt Baden-Württemberg die Zahl der mobilen Impfteams von 30 auf 80 auf.

Das Wichtigste ist nun, das Ansteckungsrisiko zu minimieren. Dabei helfen Tests. Auch wenn ihre Aussagekraft Grenzen hat, ist es wichtig, dass so viele Menschen wie möglich Testangebote wahrnehmen. Dafür sind zwei Änderungen nötig: Die Tests müssen wieder kostenlos verfügbar werden. Und testen lassen sollten sich auch die Geimpften.

brigitte.gisel@gea.de