REUTLINGEN. Als Reaktion auf die Strafzölle von US-Präsident Trump führt China zusätzliche Gegenzölle in Höhe von 34 Prozent für Waren aus den USA ein. Zudem werden verschiedene US-Firmen auf eine schwarze Liste gesetzt und die Ausfuhr von Seltenen Erden begrenzt. Trumps Plan, das US-Handelsbilanzdefizit mit China zu reduzieren, ist damit gescheitert.
Zollpolitik droht, zum Bumerang zu werden
China zahlt dem US-Präsidenten seine Zollpolitik mit gleicher Münze heim. Dass dadurch auch die Inflation in der Volksrepublik anzuziehen droht, ist für China leichter zu verkraften als für die USA. 2024 lag die Teuerungsrate in China gerade einmal bei 0,2 Prozent. Für europäische Firmen bietet sich dadurch womöglich sogar die Chance, in die Lücken zu stoßen, die amerikanische Zulieferer hinterlassen. Weil chinesische Gerichte nicht unabhängig sind, droht US-Unternehmen darüber hinaus eine Gängelung durch die Justiz. Zudem sind die USA bei Rohstoffen deutlich mehr von China abhängig als umgekehrt. Trumps Zollpolitik droht, zum Bumerang zu werden.
Keine Politik gegen das Wählerinteresse
Die Reaktionen von China und der EU auf Trumps willkürliche Zölle, drohen die USA in eine Rezession zu stürzen, bei einer gleichzeitigen Explosion der US-Inflation. Die Erwartung, dass die Handelspartner der USA angesichts von Trumps Zollpolitik einknicken würden und zu jedem Deal bereit seien, zeugt von der maßlosen Selbstüberschätzung des US-Präsidenten. Die Quittung für den Niedergang der US-Wirtschaft würde Trump bei den Zwischenwahlen in zwei Jahren erhalten. Eine Politik, die den Interessen der Wähler zuwider läuft, ist in einer Demokratie zum Scheitern verurteilt. Mit derartigen Ärgernissen muss sich Xi Jinping nicht herumschlagen. Trumps Neid ist ihm gewiss.