REUTLINGEN. Kremel-Chef Wladimir Putin führt einen brutalen, völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine und hat seinen Blick schon jetzt weiter nach Westen gerichtet. Beinahe ganz Europa und Deutschland an der Spitze hält dagegen und hat begriffen, dass es dem Aggressor gemeinsam die Stirn bieten muss - auch militärisch. Doch eine nicht geringe Zahl an älteren Sozialdemokraten scheinen bei den Themen Russland und Rüstung noch immer nicht in der Realität angekommen zu sein - das zeigt das aktuell veröffentlichte »Manifest«.
Manchmal muss man sich wirklich fragen, was bei der alten Dame SPD los ist. 100 teils prominente Unterstützer kritisieren die Außen- und Rüstungspolitik der Bundesregierung, deren Teil sie sind. Mit Kopfschütteln stellen sich dabei die Fragen, warum jetzt und warum auf diese Art? Ob es hier um innerparteilichen Einfluss geht, Wähler vom linken Rand gefischt oder Druck auf den Koalitionspartner ausgeübt werden soll, ist weder auf den ersten noch auf den zweiten Blick logisch nachvollziehbar. Das Vorgehen wirkt einfach nur bizarr und deplatziert.
Denn, entgegen der unterschwelligen Meinung der Verfasser, ist sicher kein Mitglied der Bundesregierung gegen Friedensbemühungen oder für unnötige Aufrüstung. Tatsache ist: Die Zeiten des langen Friedens auf der Welt sind, aktuell zumindest, Geschichte. Und Letztere lehrt, man denke an Neville Chamberlain, was passiert, wenn man Diktatoren allzu weit entgegenkommt. Liebe Alt-Sozen, momentan gilt nicht das Motto »Love, Peace and Harmony«. Die Welt verlangt heute leider nach »Si vis pacem para bellum«.