REUTLINGEN. Die Aktienkurse rund um den Globus kennen im Moment nur eine Richtung: steil nach unten. Beginnend in Asien, wo der Nikkei 225 zeitweise um 12,4 Prozent einbrach, setzte sich der Niedergang rund um den Globus fort und riss auch Dax und Dow Jones um bis zu drei Prozent ins Minus. Panikartige Aktienverkäufe überforderten die Apps einiger Neobroker wie Scaleable zwischenzeitlich.
Angst vor Rezession in USA
Ursachen für den weltweiten Kursrutsch gibt es derzeit mehrere. Zum einen leidet die stark exportorientierte japanische Wirtschaft unter der starken Aufwertung des Yen. Zum anderen wecken die schwachen Konjunkturdaten aus den USA Ängste vor einer Rezession. Weil sich die weniger schwankungsanfällige Kerninflation in den USA als äußerst hartnäckig erweist (Juni: 3,3 Prozent), ist die Notenbank Fed gezwungen, die Zinswende immer weiter aufzuschieben. Nun beginnt die andauernde Hochzinsphase auf die Wirtschaft durchzuschlagen.
Bloß keine kalten Füße kriegen
Für die Anleger - insbesondere die Kleinaktionäre - sind dies bange Tage. Muss man doch dabei zusehen, wie das mühevoll Ersparte binnen Tagen massiv an Wert verliert. Gerade Börsenneulinge dürften sich versucht fühlen, dem Wertpapierhandel fluchtartig wieder den Rücken zuzukehren. Jetzt bloß keine kalten Füße kriegen! Rücksetzer an den Börsen gehören dazu. Wer bei der Rallye der Technologiewerte große Dollarzeichen in den Augen bekommen hat, muss verstehen, dass allzu fantastische Gewinne auch zum Teil einer Überhitzung des Marktes geschuldet sind. Der Künstlichen Intelligenz gehört gewiss die Zukunft. Doch im Moment erfordert diese Technologie vor allem große Investitionen und wirft noch nicht die traumhaften Gewinne ab, die viele sich beim Erwerb der Aktien versprochen haben. Langfristig stehen die Firmen allerdings auf soliden Beinen. Der Weg zum Profit an der Börse ist eben ein Marathon und kein Sprint.