Manchmal hat man das Gefühl, es sei eine neue Erkenntnis, dass die Gesellschaft altert. Dass sich die Bevölkerungspyramide immer mehr umdreht, was die Politik, die Gesellschaft und die sozialen Sicherungssysteme vor gewaltige Herausforderungen stellt. Dabei haben schon in den 70er-Jahren Vordenker wie Meinhard Miegel oder Kurt Biedenkopf vor den dramatischen Folgen des demografischen Wandels gewarnt. Doch die damals politisch Verantwortlichen wollten davon nichts hören, weil sie fürchteten, die bittere Wahrheit könnte die Wähler erschrecken. Da wurde lieber »Die Rente ist sicher« plakatiert.
Was bis heute nicht ganz falsch ist. Die meisten Rentner kommen recht gut über die Runden. Das ist eine erfreuliche Nachricht im Altersbericht der Bundesregierung. Zugleich allerdings wächst der Anteil der Armutsgefährdeten unter älteren Menschen. Dem muss die künftige Bundesregierung etwas entgegensetzen.
Nahezu alle gesellschaftlichen und ökonomischen Bereiche sind vom tiefgreifenden demografischen Wandel betroffen. Vom Arbeitsmarkt bis zum Städte- und Wohnungsbau. Nicht nur die Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung. Doch gerade sie müssen auf einem stabilen Fundament stehen.