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Aktuell Kommentar

Abschiebepolitik: Trump spaltet die Bevölkerung der USA weiter

Für Donald Trump ist sein radikale Abschiebepolitik eiskaltes Kalkül, um seine Macht zu sichern. Mit seinen Truppenentsendungen spaltet er die Bevölkerung der USA weiter, kommentiert GEA-Nachrichten-Chef David Drenovak.

Los Angeles: Eine Frau mit mehreren Flaggen geht an einem brennenden Auto vorbei, während sie gegen die Razzien der Trump-Regie
Los Angeles: Eine Frau mit mehreren Flaggen geht an einem brennenden Auto vorbei, während sie gegen die Razzien der Trump-Regierung gegen Einwanderer in Los Angeles protestiert. Foto: Ethan Swope/dpa
Los Angeles: Eine Frau mit mehreren Flaggen geht an einem brennenden Auto vorbei, während sie gegen die Razzien der Trump-Regierung gegen Einwanderer in Los Angeles protestiert.
Foto: Ethan Swope/dpa

REUTLINGEN. Eigentlich hat Donald Trump im Wahlkampf versprochen, Mörder, Verbrecher und Drogendealer abzuschieben, die sich illegal in den USA aufhalten. Jetzt schickt sein rechts-außen Berater Steven Miller die Beamten der Einwanderungsbehörde in den Baumarkt. Diese greifen sich dort in Militärmanier die verwundbare Gruppe der Niedriglöhner und versuchen so das völlig überzogene Ziel von 3000 Abschiebungen pro Tag zu realisieren. Eine geplante Eskalation und ein weiterer Schritt in Trumps Teile- und-Herrsche-Strategie.

Mit der selbst ermächtigten Truppenentsendung attackiert er nicht nur die föderalen Rechte eines liberalen Bundesstaates, er testet, wie weit er seine Macht ausdehnen kann. Zudem beschädigt er Gavin Newsom - einen möglichen demokratischen Präsidentschaftskandidaten. Schon einmal hat Trump versucht, mit innenpolitischen Unruhen seine Macht zu sichern. Das gipfelte im gescheiterten Sturm auf das Capitol. Diesmal setzt er früher und großflächiger an, um die amerikanische Gesellschaft noch tiefer zu spalten.

Trump hat in der Vergangenheit schon öfter über eine »dritten Amtszeit« fabuliert. Zum jetzigen Zeitpunkt wäre diese, wenn überhaupt, nur dann denkbar, wenn in den USA diktatorische oder bürgerkriegsähnliche Zuständen herrschen. Im Streben nach Machterhalt ist Trump gewissen- und kompromisslos. Wer weiß, was in den verbliebenen dreieinhalb Jahren seiner Amtszeit noch auf die Amerikaner zukommt.

david.drenovak@gea.de