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Wim Wenders im Wettbewerb um Goldene Palme

Mit »Paris, Texas« triumphierte Wim Wenders vor fast vier Jahrzehnten in Cannes, nun könnte er die Goldene Palme erneut gewinnen. Doch die Konkurrenz ist groß.

Vor den 76. Filmfestspielen in Cannes - Pressekonferenz
Iris Knobloch ist seit vergangenem Jahr Präsidentin des Filmfestivals von Cannes. Foto: Michel Euler
Iris Knobloch ist seit vergangenem Jahr Präsidentin des Filmfestivals von Cannes.
Foto: Michel Euler

Zuletzt gewann Wim Wenders 1984 für »Paris, Texas« die Goldene Palme in Cannes. Mit »Perfect Days« hat es der 77-Jährige in diesem Jahr erneut in den Wettbewerb des berühmten französischen Filmfestivals geschafft, wie dessen Leiter Thierry Frémaux am Donnerstag mitteilte. Der Film sei in Japan gedreht worden - mehr gab Frémaux über den Film nicht preis. In der Nebenreihe »Séances spéciales« wird von Wenders zudem »Das Rauschen der Zeit« präsentiert, ein Porträt über den deutschen Künstler Anselm Kiefer.

Zu den Filmen, die auf dem vom 16. bis 27. Mai dauernden Festival um die Goldene Palme konkurrieren, gehört auch »Club Zero« der Österreicherin Jessica Hausner. Der Film handelt von Schülern, die aus Protest gegen eine auf Leistung und Erfolg basierende Gesellschaft ihre Ernährung radikal reduzieren. Die 50-Jährige wurde bereits 2019 mit »Little Joe - Glück ist ein Geschäft« in den Hauptwettbewerb eingeladen. Wie Frémaux weiter bekannt gab, ist die Liste noch nicht vollständig.

Nanni Moretti und Wes Anderson

Starke Konkurrenz kommt aus Italien und Amerika. So ist Nanni Moretti mit »Il sol dell’avvenire« (etwa: Die Sonne der Zukunft) in den Hauptwettbewerb gekommen. Der Film soll zwischen den 1950er und 1970er Jahren angesiedelt sein und in der Welt des Zirkus und der Kinos spielen. Der 69-jährige Moretti gehört zu den Stammgästen in Cannes. Mit »Das Zimmer meines Sohnes« gewann er die Goldene Palme 2001.

Mit »Asteroid City« kann sich der amerikanische Regisseur Wes Anderson Hoffnungen auf die begehrte Trophäe machen. Der Film soll in einer fiktiven amerikanischen Stadt in der Wüste im Jahr 1955 spielen, in der Schüler und Eltern aus dem ganzen Land zu wissenschaftlichen Wettbewerben zusammenkommen. Der 53-Jährige machte sich international mit Filmen wie »Grand Budapest Hotel«, »Isle of Dogs - Ataris Reise« und »Moonrise Kingdom« einen Namen.

Ken Loach und Hirokazu Kore-eda

Um die Goldene Palme konkurriert außerdem Ken Loach mit »The Old Oak«, einem Film über eine Kneipe, die nach der Ankunft syrischer Flüchtlinge ohne Vorankündigung im Dorf von der Schließung bedroht ist. Mit »Monster« geht Japans Starregisseur Hirokazu Kore-eda (»Shoplifters«, »Broker«) in den Wettbewerb. Die Geschichte dreht sich um eine Auseinandersetzung zwischen Kindern in einer Schule, die ein unerwartetes Ausmaß annimmt.

Johnny Depp und Leonardo DiCaprio

Auch dieses Jahr werden wieder zahlreiche Stars erwartet wie die US-Schauspieler Johnny Depp und Leonardo DiCaprio. So spielt Depp im Historienfilm »Jeanne du Barry« mit. Das Drama der französischen Schauspielerin und Regisseurin Maïwenn erzählt von Marie-Jeanne Bécu (1743-1793), einer Mätresse des französischen Königs Ludwigs XV. Depp verkörpert den König, Maïwenn selbst spielt Bécu. Der Film läuft außer Konkurrenz und eröffnet das Festival.

DiCaprio ist in »Killers of the Flower Moon« zu sehen. Der Film des US-amerikanischen Regisseurs Martin Scorsese läuft ebenfalls außer Konkurrenz. Der von Apple produzierte Film basiert demnach auf einem Buch des US-amerikanischen Journalisten D. Grann und erzählt von einer Mordserie an einem indigenen Volk in Oklahoma in den 1920er Jahren.

Bei der Pressekonferenz war auch die Deutsche Iris Knobloch anwesend, die erste Präsidentin in der Geschichte des Festivals ist. Die 60-Jährige löste am 1. Juli vergangenen Jahres Pierre Lescure ab.

© dpa-infocom, dpa:230413-99-302917/2