WACKEN. Das Heavy-Metal-Festival im schleswig-holsteinischen Wacken wird auch in diesem Sommer nicht stattfinden. Wegen der anhaltenden Corona-Pandemie sagten die Veranstalter das ursprünglich für Ende Juli geplante Festival am Dienstag ab.
Die 31. Ausgabe des Open-Air-Festivals soll vom 4. bis 6. August 2022 stattfinden.
»Uns blutet das Herz«, sagte Festival-Chef und Mitbegründer Thomas Jensen. Besucher, Musiker und die komplette Crew hätten ihre Hoffnung darauf gesetzt, bereits im Juli wieder in Wacken zusammen feiern zu können. Es bleibe aber keine Wahl. »Wir müssen noch etwas länger warten. Gesundheit und Sicherheit gehen vor, da gibt es keine zwei Meinungen.«
Mitbegründer Holger Hübner verwies auf andauernde Reiseeinschränkungen. »Wir sind ein internationales Festival, aus über 80 Nationen reisen die Leute nach Wacken an.« Nötig seien dafür offene Grenzen ohne Quarantäne und Sicherheit für alle Beteiligten - »insbesondere auch für die Menschen, die in der Region Wacken leben«. Die von der Landesregierung geplanten Öffnungsschritte bei Veranstaltungen kämen für das Festival in Wacken zu spät.
Bereits 2020 war das Heavy-Metal-Festival mit seinen rund 75 000 Fans wegen der Corona-Pandemie abgesagt und durch eine Online-Veranstaltung ersetzt worden. In diesem Jahr fallen auch mehrere andere Open-Air-Festivals in Deutschland aus, darunter »Rock am Ring« am Nürburgring und das »Hurricane Festival« in Niedersachsen.
Der Umtausch der Karten für das Festival in Wacken soll voraussichtlich Mitte Juni starten. Besucher können ihre Tickets für 2022 umtauschen oder aber Geld zurückfordern. Im vergangenen Jahr hatten sich nach Angaben der Veranstalter mehr als 90 Prozent der Fans für einen Tausch entschieden.
Als Ersatz arbeiten die Veranstalter nach eigenen Angaben an Ideen für ein Live-Musik-Format im Herbst. »Wir prüfen derzeit, was machbar ist und hoffen auf eine weiterhin positive Entwicklung der Lage«, sagte Jensen. »Wenn alles glatt läuft, werden wir im September 2021 in Wacken ein neues Event durchführen können, um zum Neustart der Live-Musik beizutragen.« (dpa)