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Wacken bereitet sich auf Rückkehr der Metalfans vor

Die Vorfreude auf den Beginn des Heavy-Metal-Festivals im schleswig-holsteinischen Wacken steigt. Dort hängt bereits der riesige Bullenschädel zwischen den beiden Hauptbühnen.

Wacken
Der Bullenschädel hängt. Foto: Frank Molter/DPA
Der Bullenschädel hängt.
Foto: Frank Molter/DPA

Für wenige Tage wird das beschauliche Wacken in Schleswig-Holstein in der kommenden Woche wieder zum Zentrum der Heavy-Metal-Szene. Rund 85.000 Metalfans aus aller Welt und Genregrößen wie die britische Band Iron Maiden wollen es auf den Wiesen des Wacken Open Air (W:O:A) vom 2. bis 5. August wieder mächtig krachen lassen.

Das Festival dauert erstmals vier Tage. Der Vorverkauf für das Open Air dauerte 2022 nur wenige Stunden. Es ist restlos ausverkauft. »Das wird für den Kopf eine Wellnesswoche, aber für den Körper eher weniger«, sagte Festival-Mitbegründer Thomas Jensen der Deutschen Presse-Agentur. Auch nach mehr als 30 Metal-Festivals im Norden wird Jensen im Vorfeld immer noch nervös, steht unter Adrenalin, wie er zugibt. »Man will auch nichts verpassen.«

Von Iron Maiden bis zu Doro

Headliner sind unter anderem Iron Maiden. Die britische Band will bereits zum vierten Mal in Wacken auf der Bühne stehen. Zudem werden Acts wie Megadeth, Helloween und Doro erwartet. Die Metalqueen aus Deutschland feiert in diesem Jahr ihr 40-jähriges Bühnenjubiläum. »Doro ist ein Urgestein der Szene«, sagte Jensen.

Der Hauptanreiseverkehr wird am bereits am Montag und Dienstag erwartet. »Gut 100 Polizeibeamtinnen und -beamte werden jeweils vor Ort sein«, sagte Polizeisprecherin Astrid Heidorn der dpa. Insgesamt seien 400 Kräfte im Einsatz. »Wir haben dort 110.000 Menschen.« Zu den Festivalbesuchern kämen noch etwa 20 000 Mitarbeitende und auch viele Schaulustige.

Mit Camper und Wohnwagen

Das Festivalgelände ist in diesem Jahr mit 405 Hektar - das entspricht mehr als 560 Fußballfeldern - noch größer als 2022. Grund sind größere Camping-Flächen. »Viele Metalfans kommen mittlerweile mit Camper oder Wohnwagen«, sagte Jensen. Das verändere einiges, denn die bräuchten neben Entsorgungsmöglichkeiten für Chemietoiletten und stabilen Anfahrwegen auch viel Strom. »Alle wollen eine Steckdose haben und sind auch bereit, dafür zu zahlen.«

Der Stromhunger des Festivals beträgt nach Veranstalterangaben rund zwölf Megawatt - das entspreche dem Verbrauch einer Stadt mit 70.000 Einwohnern. Vier Kilometer Stromkabel sind dafür auf dem Gelände fest verlegt, während der Veranstaltung kommen 300 Kilometer flexible Leitungen hinzu. Auf 54 Kilometern Länge sind Bauzäune aufgestellt. Der Innenraum vor den beiden Hauptbühnen, das Infield, ist 43.000 Quadratmeter groß, das entspricht der Größe von sechs Fußballfeldern.

Für die Metalfans wird es in den kommenden Tagen auch Überraschungen geben. »Wir haben eine neue LED-Beleuchtung, das soll auf der Bühne ja auch gut aussehen«, sagte Jensen. Noch spektakulärer, informativer und schöner sei das Ziel.

»Wir haben viele Überraschungen, besonders am Mittwoch. Was genau, wird aber noch nicht verraten«, sagte Jensen. Klar ist, dass es in der kommenden Woche auf den neun Bühnen des W:O:A wieder mächtig wummern wird. Insgesamt gut 200 Bands wollen den Metalfans einheizen. Das Wahrzeichen des Festivals hängt bereits zwischen den beiden Hauptbühnen. Der etwa zwölf Meter breite und zehn Meter hohe Bullenschädel wiegt rund 2,5 Tonnen. Er soll wieder weithin sichtbar Flammen ausstoßen während der Konzerte.

© dpa-infocom, dpa:230728-99-567647/4