Das Musical »Wüstenblume« ist aus Sicht des Komponisten Uwe Fahrenkrog-Petersen »eine echte Cinderella-Geschichte«. Am Donnerstag (5. Oktober) feiert das Musical seine Deutschland-Premiere am Deutschen Theater in München, es basiert auf dem gleichnamigen Bestseller von Waris Dirie. Zwei Wochen lang soll »Wüstenblume« in München zu sehen sein, dann geht es auf Europa-Tournee.
»Waris Dirie sollte mit elf Jahren zwangsverheiratet werden - für fünf Kamele - floh dann barfuß durch die Wüste, war obdachlos in London, wurde dann entdeckt, als sie bei McDonald's putzte und landete auf dem Cover der «Vogue» - und zwischendurch hat sie sich selbst noch das Lesen und Schreiben beigebracht«, sagte der Komponist der Deutschen Presse-Agentur. »Nur ist sie danach nicht mit einem Prinzen ins Schloss gezogen, sondern hat gesagt: Jetzt muss ich zurück und die anderen auch retten.«
Die aus Somalia stammende Waris Dirie, die als Model berühmt wurde, erzählt in »Wüstenblume« auch, wie sie als Kind Opfer von Genitalverstümmelung wurde. »Es ist ja tatsächlich einfach ihre Lebensgeschichte, da kann man ja nichts dran drehen. Es ist keine Fiktion, sondern einfach eine biografische Geschichte«, sagte der Komponist.
Die Geschichte habe alles: »Sie hat Lachen, Weinen, das Drama. Es ist eine Female-Empowerment-Geschichte, die gut ausgeht.« Trotz des tragischen und dramatischen Beginns hätten die Zuschauer in St. Gallen in der Schweiz, wo das Musical bislang aufgeführt wurde, am Ende ein Lächeln im Gesicht gehabt.
Fahrenkrog-Petersen, der zum Beispiel auch Nenas Superhit »99 Luftballons« schrieb, hat noch weitere Musical-Pläne: Er arbeitet an einem an Richard Wagners »Ring des Nibelungen« angelehnten Heavy-Metal-Musical mit dem Titel »Walhalla Unlimited« und einem utopischen Science-Fiction-Musikspektakel.
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