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Synchronsprecher Thomas Danneberg gestorben

John Travolta, Arnold Schwarzenegger, Sylvester Stallone, John Cleese - Thomas Danneberg hat halb Hollywood synchronisiert. Ein Kollege ermahnt die Filmverleiher: Versucht diese Legende nicht zu imitieren!

Thomas Danneberg
Der Synchronsprecher Thomas Danneberg ist gestorben. Foto: Gerald Matzka/DPA
Der Synchronsprecher Thomas Danneberg ist gestorben.
Foto: Gerald Matzka/DPA

Er war die Stimme von Arnold Schwarzenegger, Terence Hill und Adriano Celentano: Der viel beschäftigte Synchronsprecher Thomas Danneberg ist tot. Das bekam die Deutsche Presse-Agentur in Berlin aus Branchenkreisen bestätigt.

Zuvor hatten mehrere Medien berichtet, darunter die »Bild«-Zeitung. »Thomas ist am Samstag in meinem Beisein in unserem Haus am Wannsee an den Folgen eines Schlaganfalls gestorben«, sagte Witwe Leni Danneberg der »Bild«. Er wurde 81 Jahre alt.

Der Berliner hatte Ende der 1950er Jahre seine Ausbildung am Theater absolviert und danach viele Jahre auf Bühnen gestanden. Mitte der 1960er begann er als Synchronsprecher und wurde eine der beliebtesten Stimmen der Leinwandstars und gefragter Sprecher für Werbespots. Er wirkte zudem in Hörspielen mit. Auch als Schauspieler war er zuweilen zu sehen, zum Beispiel im Actionfilm »Geheimcode Wildgänse« (1984) oder dem Edgar-Wallace-Krimi »Die blaue Hand« aus dem Jahr 1967.

Von Travolta bis Stallone

Sein Freund und Kollege Charles Rettinghaus würdigte in einem Video auf Instagram den Verstorbenen als »eine der größten deutschen Synchronstimmen (...). Er hat so viele Leute synchronisiert und ihnen so tolles Leben eingehaucht: Travolta, Nick Nolte, Terence Hill, Schwarzenegger, Stallone und und und«, so Rettinghaus. Für ihn sei Danneberg immer »eine Legende« gewesen.

Vor wenigen Jahren hatte sich Danneberg aus gesundheitlichen Gründen zurückgezogen. Seine Witwe sagte im »Bild«-Interview: »Leider konnte er zuletzt keine der vielen Fan-Wünsche mehr erfüllen und Autogramme schreiben. Das haben wir bedauert, weil Thomas nie jemanden von ihnen, die ihm so viel Liebe entgegenbrachten, enttäuschen wollte.«

Dannebergs Stimme sei einfach einzigartig gewesen, sagte Rettinghaus, der selbst etwa die deutsche Tonspur von Jean-Claude Van Damme spricht. Er appellierte an Verleiher und Synchronstudios, nicht gezielt Sprecher zu casten, die Danneberg imitieren, oder gar Künstliche Intelligenz dafür einzusetzen. »Viele können vielleicht versuchen, ihn zu imitieren. Aber keiner hat die Seele, die Danneberg hatte.«

© dpa-infocom, dpa:231002-99-417181/4