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Shakespeare-Preis für Birgit Minichmayr

Die 46-jährige Österreicherin hat sich um das Werk William Shakespeares und dessen Verbreitung in besonderer Weise verdient gemacht haben. Das findet zumindest die Jury, die den Preis vergibt.

Shakespeare-Preis für Birgit Minichmayr
Die österreichische Schauspielerin Birgit Minichmayr zeigt nach der Verleihung des Shakespeare-Preises durch die Deutsche Shakespeare-Gesellschaft ihre Urkunde. Foto: Michael Reichel
Die österreichische Schauspielerin Birgit Minichmayr zeigt nach der Verleihung des Shakespeare-Preises durch die Deutsche Shakespeare-Gesellschaft ihre Urkunde.
Foto: Michael Reichel

Komplex und doppeldeutig - wie Shakespeare. So sei das Spiel von Birgit Minichmayr, hieß am Sonntag in Weimar bei der Ehrung der österreichischen Schauspielerin und Sängerin. Die 46-Jährige erhielt den mit 10.000 Euro dotierten Preis der Deutschen Shakespeare Stiftung, der in diesem Jahr erstmals vergeben wurde.

Wenn Minichmayr auf der Bühne stehe, sei sie immer ganz nahe dran an den Menschen, sagte der Intendant des Schauspielhauses Bochum Johan Simons in seiner Laudatio. »Ihr Spiel ist viel komplexer, als man es auf den ersten Blick erfassen kann.« Er betonte den besonderen Mut und die Lebensfreude, mit der die Schauspielerin agiere.

Minichmayr wirkte nicht nur in verschiedenen Shakespeare-Stücken mit, sondern produzierte auch ein Album mit Vertonungen von Shakespeare-Sonetten. Ganz mühelos klinge ihr Gesang, sagte Simons und fügte hinzu, dass es bestimmt Leute gebe, die schöner sängen. Die Musikalität und Tiefe, die Minichmayr hierbei zum Ausdruck bringe, berührten jedoch zutiefst.

Die Schauspielerin, die Mitglied des Ensembles des Wiener Burgtheaters ist, zeigte sich dankbar und zugleich »irgendwie beschämt«, weltweit die erste Preisträgerin zu sein. An Shakespeare beeindrucke sie besonders das Gleichzeitige, Universelle und Zeitlose, das seine Werke auch nach fast 450 Jahren noch aktuell wirken lasse. Schon früh habe sie eine besondere Verbindung zu dem Dramatiker gespürt. »Ich habe mir wirklich eingebildet - und es ging mir bei keinem einzigen Autor so wie bei Shakespeare - wenn ich ihn gespielt habe, dass er mir zugeguckt hat.«

Die Preisverleihung fand im Rahmen der Shakespeare-Tage vom 21. bis 23. April statt. Alle zwei Jahren sollen künftig Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens geehrt werden, die sich um das Werk Shakespeares und dessen Verbreitung in besonderer Weise verdient gemacht haben.

© dpa-infocom, dpa:230423-99-420098/2