Der Frankfurter Schriftsteller Franz Mon ist tot. Das bestätigte ein Sprecher des S. Fischer Verlags am Freitag in Frankfurt am Main. Mon wurde 95 Jahre alt.
Er galt mit seinen Textmontagen als Wegbereiter der Konkreten Poesie, ebenso wie Ernst Jandl, mit dem Mon 1962 den Typos-Verlag gegründet hatte.
Mit Lautgedichten und grafischen Experimenten wollte Mon die Sprache neu beleben und auch ihren ideologischen Gebrauch herausstellen. Das war eine Reaktion auf den Faschismus und die NS-Diktatur, die Mon miterlebte. In seinen Sprach-Collagen und Hörspielen verwendete er Anleihen aus der Musik, den Bildenden Künsten und der Architektur. Zu seinen wichtigsten Werken gehören neben zahlreichen Hörspielen, Essays und Collagen unter anderem die Bände »artikulationen« (1959), »herzzero« (1967), »Nach Omega undsoweiter« (1992) sowie »Freiflug für Fangfragen« (2004). Zuletzt erschien von ihm im S. Fischer Verlag »Sprache lebenslänglich. Gesammelte Essays« (2016).
Mon arbeitete bis 1991 als Lektor in einem Schulbuchverlag und war ab den frühen 1990er Jahren Lehrbeauftragter im Bereich Grafik/Design in Frankfurt, Offenbach und Karlsruhe. Mit bürgerlichem Namen hieß Mon Franz Löffelholz.
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